Starke Einwände des Vereins für Handel und Gewerbe

Merzig. Mit dem neuesten Stand der Dinge befassten sich am Montag die Mitglieder des Merziger Ortsrates. Die aktuelle Planung der von der Firma Fundus Immobilien vermarkteten Gewerbefläche am Kaufland-Kreisel sieht die Errichtung eines 4000 Quadratmeter umfassenden Verbrauchermarktes vor

 Hier sollte ein Komplex mit vier Spielhallen entstehen. Foto: SZ

Hier sollte ein Komplex mit vier Spielhallen entstehen. Foto: SZ

Merzig. Mit dem neuesten Stand der Dinge befassten sich am Montag die Mitglieder des Merziger Ortsrates. Die aktuelle Planung der von der Firma Fundus Immobilien vermarkteten Gewerbefläche am Kaufland-Kreisel sieht die Errichtung eines 4000 Quadratmeter umfassenden Verbrauchermarktes vor. Demnach sollen sich ein Elektromarkt, ein Bioladen, ein Betten- und Matratzenmarkt, ein Ein-Euro-Markt, ein Fast-Food-Restaurant, ein Frisörsalon und eine Tüv-Prüfstelle dort ansiedeln. Das Gelände erstreckt sich vom alten Lagerhaus der Firma Landhandel Schmitz bis zum Lidl-Markt. Eine Erweiterung von rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche hat Lidl direkt an den Markt angrenzend vorgesehen. Das ursprünglich geplante "Spielhallen-Konzept" ist damit wohl endgültig vom Tisch. Die Genehmigung des noch vor Jahresfrist in der Debatte stehenden Spielhallen-Komplexes (wir berichteten) mit vier Hallen je 125 Quadratmetern Grundfläche war zunächst vom Bauausschuss der Stadt Merzig in Aussicht gestellt worden. Dieses Vorhaben wurde jedoch von der Unteren Bauaufsichtsbehörde (UBA) gekippt. Begründet wurde die Ablehnung mit einem Konflikt zur geltenden Rechtsprechung über Größe und Ansiedlung von Spielhallen. Starke Einwände gegen die aktuelle Planung bringt der Merziger Verein für Handel und Gewerbe (VHG) hervor. "Wir sehen große Probleme in der Verkehrsführung, das Drehkreuz Kaufland-Kreisel wird der Verkehrsbelastung nicht standhalten", argumentierte VHG-Vorsitzender Bernhard Kiesel in der Ortsratssitzung.Ein entsprechender Fahrbahnausbau der Rieffstraße sei nur unter allerschwierigsten Umständen zu realisieren, aber doch vonnöten. Die zusätzliche Verkaufsfläche in der beschriebenen Größenordnung führte zwangsläufig zur übermäßig starken Erhöhung des Verkehrsflusses am Kreisel, was nach Angaben von Fachleuten zumindest während der Spitzenzeiten einen Verkehrsinfarkt auslösen könnte. Ein in Arbeit befindliches Verkehrsgutachten soll in den kommenden Wochen hierüber Klarheit bringen. Alternative Standorte Kiesel sieht aber auch massive Einschnitte in die Merziger Einzelhandelsstruktur. "Man sollte doch über alternative Ansiedlungsflächen nachdenken", so Kiesel. Es biete sich nach dem Scheitern des Projektes "Saarfürst-Palais" unter Umständen das ehemalige Brauerei-Gelände als Standort für die Märkte an. "Dann kommt es durch die Nähe zur Fußgängerzone mit ihren vielen inhabergeführten Geschäften wenigstens nicht zu einer Schieflage". Einen Platz wie die Gewerbefläche in der Rieffstraße wünschten sich eigentlich Handwerker zur Ansiedlung ihrer Betriebe, glaubt Kiesel. Auf einstimmigen Beschluss des Ortsrates wurde die Entscheidung zur Prüfung des Planverfahrens bis auf Weiteres vertagt. Ebenfalls einstimmig wurde beschlossen, die Fortführung des GMA-Gutachtens und eine weitere Prüfung der Verkehrssituation zu fordern. Dieses Gutachten hatte bereits in einer vorliegenden Fassung die Einzelhandelssituation im Hinblick auf innenstadtrelevante Sortimente überprüft und negativ bewertet. "Es gibt jetzt eine völlig neue Diskussionsgrundlage", sagte Ortsvorsteher Manfred Klein. Man müsse abwägen und die Dinge sorgfältig überprüfen.

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