Stahlindustrie rechtfertigt Hilfen früherer Jahrzehnte

Saarbrücken. Die dramatische Schuldensituation des Saarlandes lässt sich nach Ansicht der Stahlindustrie nicht allein mit früheren Milliarden-Hilfen für die Montanindustrie erklären. Die Verschuldung habe "insbesondere auch strukturelle Ursachen", erklärte der Verband der Saarhütten (VDS). Er reagiert damit auf einen SZ-Bericht vom Dienstag

Saarbrücken. Die dramatische Schuldensituation des Saarlandes lässt sich nach Ansicht der Stahlindustrie nicht allein mit früheren Milliarden-Hilfen für die Montanindustrie erklären. Die Verschuldung habe "insbesondere auch strukturelle Ursachen", erklärte der Verband der Saarhütten (VDS). Er reagiert damit auf einen SZ-Bericht vom Dienstag. Darin waren Berechnungen des Finanzministeriums zitiert worden, wonach das Land in den zurückliegenden Jahrzehnten rund 12 Milliarden Euro (inklusive Zinsen) für Kohle, Stahl und Saar-Ausbau ausgegeben hat. Diese Summe entspricht zahlenmäßig etwa den Schulden des Landes; allerdings hatte der Bund mit zwei Teilentschuldungen 6,6 Milliarden Euro übernommen. Grünen-Chef Hubert Ulrich hatte gesagt, das Land müsse mit seiner Sparpolitik heute die früheren Subventions-Entscheidungen "ausbaden".VDS-Geschäftsführerin Antje Otto entgegnet nun, die damaligen Ausgaben seien "notwendige Investitionen für die wirtschaftliche Zukunft des Saarlandes" gewesen. Mit rund 22 000 Jobs, die direkt oder indirekt vom Stahl abhingen, und einem Bruttoeinkommen von nahezu 900 Millionen Euro sei die Stahlindustrie nach wie vor eine der tragenden Säulen der Saar-Wirtschaft. "Diese Zahlen (. . .) machen deutlich, dass die damaligen Entscheidungen richtig waren. Dadurch wurden nicht nur Arbeitsplätze erhalten, sondern über viele Jahre hinweg auch hohe Steuereinnahmen für das Land und die Gemeinden gesichert", erklärte Otto. kir

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