Stadtrat sagt Ja zum Kiesabbau

Merzig. Schon bald kann ein Merziger Unternehmer in den Saarwiesen bei Besseringen wieder Kies abbauen. Den Weg dazu hat der Stadtrat am Donerstag frei gemacht. Die Firma Wagner wird bei Besseringen in den nächsten fünf bis sieben Jahren bei Besseringen selbst 75 0000 Tonnen sowie weitere 20 000 Tonnen Kies im Bereich von Yachthafen/Bad Merzig abbauen können

 Hier in der Saaraue bei Besseringen wird künftig wieder Kies abgebaut. Foto: Rolf Ruppenthal

Hier in der Saaraue bei Besseringen wird künftig wieder Kies abgebaut. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. Schon bald kann ein Merziger Unternehmer in den Saarwiesen bei Besseringen wieder Kies abbauen. Den Weg dazu hat der Stadtrat am Donerstag frei gemacht. Die Firma Wagner wird bei Besseringen in den nächsten fünf bis sieben Jahren bei Besseringen selbst 75 0000 Tonnen sowie weitere 20 000 Tonnen Kies im Bereich von Yachthafen/Bad Merzig abbauen können.Die größten Streitpunkte in der kontoversen Debatte waren der Artenschutz von Vögeln und Amphibien, die Lärmbelästigung der Besseringer Bürger, die Dauer der Kiesgewinnung, mögliche Schäden an der Feldwirtschaftsbrücke und die Nutzung des betroffenen Areals nach Ende des Kiesabbaus.

Auf den Naturschutz hob vor allem Klaus Borger von den Grünen ab. Er zweifelte das vom Naturschutzbund (Nabu) erstellte Gutachten an, in dem versichert wurde, dass der geplante Kiesabbau keine nachhaltigen Schäden für die in der Saaraue ansässigen Vogel- und Amphibienarten nach sich ziehen würde (wir berichteten). Im Gegenteil: Die Situation solle sich für viele Arten sogar verbessern, da der Abbau Lebensräume schaffe, die sonst nur in einer natürlichen Flusslandschaft entstehen. Ein weiterer Streitpunkt war die mögliche Beschädigung der Feldwirtschaftsbrücke, über die die Kiestransporte ablaufen sollen.

Man entschied sich dafür, die Brücke vor und nach den Abbauarbeiten zu begutachten. Sollten Schäden entstanden sein, muss der Verursacher, die Firma Wagner & Sohn, sie begleichen. Hinsichtlich der Abbaudauer hatte Unternehmer Wagner versichert, dass die Arbeiten in Besseringen nach etwa fünf Jahre abgeschlossen sein würden. Der Ortsrat Besseringen, zunächst ablehnend den Abbauplänen gegenüber, stimmte diesen schließlich zu, "weil der Investor zu Kompromissen bereit gewesen ist", sagte Klaus Lorenz (SPD). Dieter Heinrich (Linke) sprach sich gegen das Vorhaben aus. Er sagte, dass der entstehende Lärm den Tourismus und die Einwohner von Besseringen stören würde, die bereits den Geräuschpegel von der A8, der Querspange, aus dem Industriegebiet und Industriehafen sowie der Bahn ertragen müssen. OB Alfons Lauer war der Auffassung, das Gebiet wäre nach dem Abbau ein "Traum für Ornithologen". Gegner wie Befürworter brachten in der Debatte ihre Argumente mit Nachdruck zu Gehör. Auch die Aussage Klaus Borgers, nicht Wagner allein besitze, wie bisher dargestellt, das fragliche Gelände, auch die Stadt habe dort einige Hekar Land liegen - was nicht bestritten wurde - brachte die Ratsmehrheit nicht vom Ja zum Kiesabbau ab.

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