Stadtrat kämpft gegen Rotlicht

Völklingen · Die Stadt Völklingen setzt ihren Kurs fort, Spielhallen und Rotlicht-Etablissements aus den Zentren auszusperren. Nun geht es an entsprechende Bebauungspläne für den Bereich rund um Markt und Hallenbad.

 Mit Bebauungsplänen, die unerwünschtes Gewerbe verhindern, will der Stadtrat einen weiteren Niedergang in der City bremsen; hier ein Blick auf die Ruine des Ex-Kaufhofs, an der ein längst veraltetes Transparent ein City-Center ankündigt. Foto: Becker & Bredel

Mit Bebauungsplänen, die unerwünschtes Gewerbe verhindern, will der Stadtrat einen weiteren Niedergang in der City bremsen; hier ein Blick auf die Ruine des Ex-Kaufhofs, an der ein längst veraltetes Transparent ein City-Center ankündigt. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel
 Viele sind auf gute Busverbindungen in Völklingen angewiesen, hier die Haltestelle am Geislauterner Rotweg. Foto: Becker & Bredel

Viele sind auf gute Busverbindungen in Völklingen angewiesen, hier die Haltestelle am Geislauterner Rotweg. Foto: Becker & Bredel

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Für Lauterbach, Ludweiler, Geislautern und Luisenthal gelten bereits Bebauungspläne, die den Kernbereich von unerwünschten Geschäften sauber halten sollen. In seiner Sitzung am Donnerstagabend hat der Völklinger Stadtrat nun mit einstimmigen Beschlüssen Bebauungspläne auf den Weg gebracht, die Regellungslücken in der Innenstadt, speziell rund um den Marktplatz, schließen sollen.

So waren im Rechteck zwischen Markt-, Moltke- und Cloosstraße bereits bisher Gartenbaubetriebe und Spielhallen nicht zulässig. Sexshops, Bordelle, Stundenhotels und Wohnungsprostitution waren dagegen nicht verboten. Dem soll nun ein Riegel vorgeschoben werden - genau wie im angrenzenden Plan-Bereich vom Neuen Rathaus bis hin zum Amtsgericht und Hallenbad.

FDP-Fraktionschefin Denise Baldauf ("unsere Innenstadt sieht leider schon verwüstet genug aus") begrüßte nachdrücklich die Neuregelung. "Solche Etablissements dürfen keinen Platz finden", betonte Baldauf. Die Planentwürfe gehen nun in die Phase der öffentlichen Auslegung und Anhörung.

Auf Sonnenlicht statt Rotlicht setzt derweil die RAG bei der Nutzung des Geländes der früheren Bergarbeitersiedlung in Ludweiler. Sie will auf der Abrissfläche eine große Photovoltaikanlage (Umfang noch nicht ganz geklärt) bauen. Der Stadtrat hat nun den entsprechenden Bebauungsplan "Ehemalige Kolonie" endgültig, also mit Satzungskraft, und mit großer Mehrheit beschlossen. Die FDP stimmte dagegen, denn, so Sprecher Knut Duchêne: "Wir haben schon genügend Verschandelungen." Duchêne plädierte dafür, "auf diesem Berg etwas in Grün anzulegen".

Ein einstimmiges Ja gab es dagegen zu einem Bauprojekt am Kreuzberg. Hier will ein privater Bauherr mit zwei Einfamilienhäusern eine Baulücke im Wohnpark Derler Straße schließen. Wolfried Willeke (SPD) merkte allerdings an, diese Häuser sollten "nicht höher als die auf der anderen Seite" werden. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) meinte dazu, es sei Standard in Baugenehmigungsverfahren, dass sich Neubauten in die Umgebung einpassen müssten. Bei den hochdefizitären Völklinger Verkehrsbetrieben (VVB) steht offenbar eine neue Sparrunde ins Haus. Der Stadtrat beschloss am Donnerstagabend die Einsetzung eines Unterausschusses, der unter dem Leitwort "Optimierung des Betriebsergebnisses" das "zukünftige Bedienangebot erörtern soll. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) wies darauf hin, dass die Mitarbeiter selbst schon einen Beitrag geleistet hätten, der aber von steigenden Sprit- und Lohnkosten aufgefressen worden sei. SPD-Fraktionschef Erik Kuhn mahnte, der Unterausschuss dürfe "keine Laber-Runde" werden. Manfred Jost (Grüne) begrüßte, dass hier auch die kleineren Fraktionen vertreten seien. So fährt auch Franz Frank (NPD) in diesem Ausschuss mit.

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