Stadtball findet nicht mehr statt

Blieskastel. Gehörte vor wenigen Jahren der Stadtball in Blieskastel noch zum festen Veranstaltungsprogramm, so suchte man ihn im vergangenen Jahr im Veranstaltungskalender vergebens. "Es läuft einfach nicht mehr so, wie wir uns das vorstellen", hatte Harald Becker, für den Ball seitens der Stadt verantwortlich, betont

Blieskastel. Gehörte vor wenigen Jahren der Stadtball in Blieskastel noch zum festen Veranstaltungsprogramm, so suchte man ihn im vergangenen Jahr im Veranstaltungskalender vergebens. "Es läuft einfach nicht mehr so, wie wir uns das vorstellen", hatte Harald Becker, für den Ball seitens der Stadt verantwortlich, betont. Die Zahl der Gäste war stark rückläufig, am Ende hatte man (zu) viel Platz auf dem Parkett der Bliesgaufesthalle.Zunächst glaubte man, durch das im Eintrittspreis enthaltene Büfett sei der Preis für einige Gäste zu hoch. "Man hat uns auch immer wieder signalisiert, dass ein Büfett nicht unbedingt notwendig sei. Viele Gäste stellten das Tanzen in den Vordergrund und wollten gar nicht essen", erinnert sich Harald Becker.

Ohne Büfett konnte man die Eintrittspreise wesentlich niedriger halten, für ganz Hungrige bot Elmar Becker kleinere Gerichte an. Und in der Tat, im ersten Jahr ohne Büfett schien das Konzept auch aufzugehen. "Im ersten Jahr ging die Zahl der Gäste wieder nach oben", berichtet der städtische Bedienstete. Aber das war nur von kurzer Dauer, schon im darauf folgenden Jahr ging der Besucherstrom wieder enorm zurück.

Lag es am Termin? Festhallen-Pächter Elmar Becker vermutete schon einmal, dass durch die Fülle von Veranstaltungen im Januar, etwa Fastnachtsveranstaltungen, der Stadtball nicht so richtig angenommen werde.

Also verlegte man den Termin: Im vergangenen Jahr wagte man ein Tänzchen in den Mai. Man kooperierte mit dem Verein "Blieskasteler Freunde und Helfer", machte aus dem Ball eine Charity-Veranstaltung, wie das neudeutsch heißt.

Aber allen Anstrengungen zum Trotz - wieder kam nur eine mäßige Schar von Gästen. Und man brauchte kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass es den Ball auch in dieser Form am Ende nicht mehr geben würde.

Tatsächlich wird es keinen "Tanz in den Mai" geben, wie Harald Becker bestätigte. Woran es liegt, dass keine Gäste kommen? Auch Harald Becker weiß keine richtige Antwort. Festhallenwirt Elmar Becker war immer ein Befürworter des Stadtballs. Für ihn ist klar: "Es reicht nicht, einen Stadtball auszurufen und dann zu warten, dass alle kommen. Das müsste ganz anders vorbereitet sein, mit Herzblut und Weitblick. Da sollte man professioneller rangehen, auch was die Werbung betrifft", bekräftigt der Blieskasteler Gastronom.

Er ist nach wie vor überzeugt, dass es klappen könnte: "Es müsste gelingen, den Stadtball als gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahresbeginns zu etablieren. Und zu einem solchen gesellschaftlichen Großereignis gehört nun auch einmal ein festliches Büfett, wie wir das mit Herzblut und mit großer Vorbereitung und Liebe zum Detail immer präsentiert hatten", ist Becker nach wie vor optimistisch.

Oder wie er es auf den Punkt bringt: "Zu einem Gala-Ereignis gehört eben nun mal auch ein Galadinner." Kritisch merkte er weiterhin zu den vergangenen Stadtbällen an, dass nur ganz wenige Stadtratsmitglieder auf den Bällen gesichtet worden seien: "Hier hätte die Rathausspitze auch mehr tun können", ist Becker überzeugt.

"Es reicht nicht, einen Stadtball auszurufen und dann zu warten, dass alle kommen."

Elmar Becker

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