Stadtbad soll nun im Herbst fallen

Neunkirchen. Erst war der Abriss für das vergangene Frühjahr angekündigt, dann für Mitte Juli, doch derzeit steht es äußerlich noch immer unversehrt da - das ausrangierte Stadtbad am Mantes-la-ville-Platz. In der ersten Septemberhälfte solle es nun aber endgültig geschleift werden, sagt Clemens Dahlem auf SZ-Anfrage. Der St

Neunkirchen. Erst war der Abriss für das vergangene Frühjahr angekündigt, dann für Mitte Juli, doch derzeit steht es äußerlich noch immer unversehrt da - das ausrangierte Stadtbad am Mantes-la-ville-Platz. In der ersten Septemberhälfte solle es nun aber endgültig geschleift werden, sagt Clemens Dahlem auf SZ-Anfrage. Der St. Ingberter steuert das Neunkircher Projekt für die Erlanger Immobilien GmbH, die - wie mehrfach berichtet - Grundstück und "Badehaus" von der Stadt Neunkirchen erworben hat und an dieser Stelle ein Büro- und Geschäftshaus errichten wird. Insgesamt ein Drei-Millionen-Projekt, in dessen Rahmen der Abriss mit 600 000 Euro zu Buche schlagen wird.Die Abriss-Verzögerung ergab sich, so erläuterte Projektmanager Dahlem, weil der Erlanger Investor erst die Baugenehmigung für den anschließenden Neubau in Händen halten wollte. Die überreichte Oberbürgermeister Fritz Decker am Dienstag an Dahlem als Vertreter des Bauherrn. Der Bauantrag sei eingereicht worden, nachdem der Stadtrat vor den Sommerferien dem Bebauungsplan "Am alten Stadtbad" Rechtskraft verliehen habe, so Dahlem.In den letzten vier Monaten des Jahres wird nun also das 48 Jahre alte Stadtbad-Gebäude fallen. Mit größeren Einschränkungen oder Behinderungen auf dem Mantes-la-ville-Platz sei nicht zu rechnen, kündigte Dahlem an. Die Ausschreibung für den Abriss laufe zur Zeit. Vier Favoriten hätten sich herauskristallisiert - zwei Firmen aus dem Saarland, zwei von außerhalb der Landesgrenzen. Man tendiere dazu, ein Unternehmen zu wählen, das nach dem Abriss auch das Hochziehen des Neubaus leisten könne.Das Geschäftshaus, konzipiert für die Versorgung von 8000 Stadteilbewohnern, soll dann ab Beginn des kommenden Jahres entstehen. Es muss sich nach den Auflagen der Stadt in Höhe und Fluchtlinie an die Nachbarbebauung anpassen. "Geplant ist eine transparente Glasfassade mit Pultdach", so Clemens Dahlem zur SZ. Das Gebäude solle "frühestens im Mai und spätestens im August" stehen.Wenn die Ruine Stadtbad jetzt fällt, ist das Innere wie schon berichtet weitgehend ausgeschlachtet. Die künstlerisch gestalteten Fliesen von Franz Schnei wurden im neuen Kombibad "Die Lakai" eingebaut. Einen Teil der großformatigen Mosaiken von Franz Mörscher und Karlheinz Grünewald will die Stadt retten, indem sie sie während des Abbruchs als Wandscheiben heraustrennt. Sie könnten dann einen neuen Standort auf dem Freigelände des Kombibades finden.

HintergrundDas Stadtbad wurde 1961 am damaligen Heusnersweiher eingeweiht. Architekt J. W. Stockhaus hatte ihm das charakteristische Hängedach verpasst. Im Januar 2006 musste das Bad wegen gravierender Schäden an diesem Dach geschlossen werden. Bemühungen des Landesdenkmalpflegers und der Stadt, einen Investor für eine weitere Nutzung des Gebäudes zu finden, scheiterten. red

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