Stadt vertreibt Prostituierte

Saarbrücken. Seit fast acht Monaten beschweren sich Anwohner der Neuen Bremm über Prostituierte, die in zwei Lieferwagen vor ihrer Haustür ein paar hundert Meter von der Grenze entfernt ihrem Gewerbe nachgehen. Fast genauso lange versicherte die Saarbrücker Stadtverwaltung, dass dem Treiben ein Ende gemacht wird. Am Freitagnachmittag war es soweit

Saarbrücken. Seit fast acht Monaten beschweren sich Anwohner der Neuen Bremm über Prostituierte, die in zwei Lieferwagen vor ihrer Haustür ein paar hundert Meter von der Grenze entfernt ihrem Gewerbe nachgehen. Fast genauso lange versicherte die Saarbrücker Stadtverwaltung, dass dem Treiben ein Ende gemacht wird. Am Freitagnachmittag war es soweit. Als der von der Stadt beauftragte Abschleppdienst auftauchte, räumten die Prostituierten das Feld.Vorausgegangen war ein rechtlich langwieriges Verfahren. Es sei nicht so einfach, die Autos abschleppen zu lassen, hatte Stadtpressesprecher Thomas Blug in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt. Zwischenzeitlich hatte die Stadt ein Zwangsgeld in Höhe von 250 Euro wegen "nicht genehmigter Inanspruchnahme einer öffentlichen Verkehrsfläche zu gewerblichen Zwecken" kassiert. Die beiden Prostituierten beeindruckte das nicht. Der Platz sei "gut für ihr Geschäft", erklärte eine der beiden. Sie versicherte, dass die von den Anwohnern beklagte Lärmbelästigung nicht von ihrem Gewerbe ausgehe. Da gebe es ja noch ein Restaurant und ein Wettbüro.Die Stadtverwaltung blieb hart. Dass nun alles sehr schnell ging, lag aber offenbar daran, dass die Prostituierten einen Fehler gemacht haben. Sie haben die beiden von der Stadt monierten Lieferwagen durch neue ausgetauscht und die neuen Fahrzeuge an einem Geländer angekettet.Anwohner, die am Donnerstag mit Oberbürgermeisterin Charlotte Britz über den Vorgang sprachen, berichten, dass die Oberbürgermeisterin "ziemlich sauer" reagiert habe. "Im Laufe der Woche wurden die Halterinnen letztmals darauf hingewiesen, dass ihre Fahrzeuge abgeschleppt werden, sollten sie diese nicht wegfahren. Danach sind die Fahrzeuge an der Neuen Bremm ausgetauscht und die neuen sogar befestigt worden", bestätigte Thomas Blug am Freitag. "Dieses Verhalten zeugt von einer Beharrlichkeit im Unrecht und erleichtert das Abschleppen auf der Grundlage des saarländischen Polizeigesetzes", erklärt er. Blug: "Als der Abschleppdienst anrückte, fuhren die Frauen ihre Fahrzeuge schließlich weg. Die Kosten für den anrückenden Abschleppdienst mussten sie vor Ort zahlen."

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