Stadt verkauft Teile der Stadtwerke

Saarbrücken. "Ein Erfolg der Vernunft" sei die Entscheidung, 20 Prozent der Stadtwerke zu verkaufen, sagte der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Peter Strobel. Von einem "guten Tag für die Landeshauptstadt Saarbrücken" sprach der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Ralf Latz

Saarbrücken. "Ein Erfolg der Vernunft" sei die Entscheidung, 20 Prozent der Stadtwerke zu verkaufen, sagte der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Peter Strobel. Von einem "guten Tag für die Landeshauptstadt Saarbrücken" sprach der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Ralf Latz. Die Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Karin Nehl, war "natürlich sehr froh". Und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sah am Ende eines gut organisierten Bieterverfahrens "ein hervorragendes Ergebnis". Schon bevor der Stadtrat gestern zusammentrat, war klar: Die deutliche Mehrheit für den Teilverkauf der Stadtwerke steht.Nur die Grünen und die fraktionslose Stadtverordnete Gabriele Bozok stimmten dagegen. Der "unumkehrbare Einstieg in erneuerbare Energien" sei im Vertrag nicht abgesichert, erklärte Grünen-Fraktionschef Thomas Brück die Ablehnung seiner Partei. Der Einstieg von VSE und Saar-Ferngas bei den Stadtwerken werde wohl zu Konflikten mit dem Partner Electrabel, mit dem die Stadtwerke die Energie SaarLorLux betreiben, führen, warnte er. Die VSE und damit deren Mutterkonzern RWE bekommen zu viel Macht, befürchten die Grünen. Brück sprach von einem "neuen Machtzentrum".Strobel und Britz hatten zuvor betont, dass der Dialog mit Electrabel wichtig sei, um Streit zu vermeiden. Aber der Verkauf an die Electrabel-Konkurrenz sei richtig. Auch, weil es eine Arbeitsplatzgarantie bis 2015 gibt, wie Latz betonte. Und weil durch den Einstieg von VSE und Saar-Ferngas "der parteipolitische Einfluss zurückgedrängt" werde, wie Nehl sagte. "Auf den sich verschärfenden Kostendruck" könne man mit den neuen Partnern "zum Vorteil der Kunden gemeinsam besser reagieren", teilte die städtische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken, zu der die Stadtwerke gehören, nach der Sitzung mit. Die Stadtwerke wollen möglichst schnell wieder in die Energieerzeugung einsteigen (etwa durch den Bau eines Gaskraftwerks in Wehrden) und die Fernwärmeversorgung und -erzeugung sowie die Nutzung regenerativer Energien ausbauen.

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