Stadt sucht Investor für das Kombibad

Homburg. Während dieser Tage viele Kommunen über den Defiziten ihrer Bäderbetriebe brüten, ist man in Homburg dabei, die Badelandschaft neu zu gestalten

 Das Homburger Freibad ist Geschichte. Es wurde bereits in diesem Sommer nicht mehr geöffnet. Stattdessen plant die Stadt den Bau eines Kombibades. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Das Homburger Freibad ist Geschichte. Es wurde bereits in diesem Sommer nicht mehr geöffnet. Stattdessen plant die Stadt den Bau eines Kombibades. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Homburg. Während dieser Tage viele Kommunen über den Defiziten ihrer Bäderbetriebe brüten, ist man in Homburg dabei, die Badelandschaft neu zu gestalten. Nachdem die Stadt das marode Freibad für die Saison 2011 nicht mehr geöffnet hatte (wir berichteten), wird derzeit in den Amtsstuben des Rathauses daran gearbeitet, ein neues Kombibad auf den Weg zu bringen - mit privatem Investoren-Engagement. Hintergrund sind die so genannten Haushaltsbegleitbeschlüsse, die Homburg vor einem Sanierungshaushalt bewahren sollen.Man sei in der "heißen Phase", ließ Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff auf Nachfrage unserer Zeitung wissen. Jeden Mittwoch tage eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Bürgermeister Klaus Roth (CDU) zu diesem Thema. Im Detail bedeutet dies: Man ist derzeit mitten drin in der Ausschreibung und damit auf der Suche nach einem geeigneten Investor.

Der soll, eingebunden in eine so genannte "Öffentlich-Private Partnerschaft" (ÖPP), das neue Bad an der Hinkelsbix bauen und betreiben. Mit privatem Kapital und Fachwissen an Bord will man auf der einen Seite den Bürgern eine angemessene Freizeitattraktion bieten, zum andern aber auch den Haushalt nicht überstrapazieren. Steht das neue Kombibad, dann soll auch das ebenfalls marode Hallenbad geschlossen werden.

Gegenüber unserer Zeitung gab Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) Einblick ins laufende Verfahren. Das basiert auf einer umfangreichen Leistungsbeschreibung, die die Kandidaten zu erfüllen haben. Auf die Ausschreibung hätten sich, so Schöner, sieben Interessenten beworben.

"Das ist ein wichtiges Signal. Denn die hohe Zahl der Bewerbungen bedeutet, dass das Projekt für Investoren aus ganz Deutschland von Interesse ist." Derzeit werden die Bewerbungen auf Herz und Nieren geprüft. So müssen alle möglichen Investoren nachweisen, dass sie entsprechende Erfahrungen im Bäderbetrieb vorweisen. Schöner: "Das ist natürlich die entscheidende Bedingungen im Auswahlverfahren. Es bringt uns nichts, wenn ein Bewerber Erfahrungen hat im Betrieb einer Sporthalle oder einer vergleichbaren Einrichtung. Kompetenz im Betrieb eines großen Bades ist eine Vorraussetzung, die auf jeden Fall erfüllt werden muss."

Auf Basis der eingereichten Bewerbungen hätten, so Oberbürgermeister Schöner, die Berater der Deka-Bank Kommunalberatung (DKC) schon einmal vorsichtig signalisiert, dass ein wirtschaftlich tragfähiger Betrieb möglich sei.

Die DKC ist Homburgs Partnerin im augenscheinlich nicht einfachen Verfahren einer öffentlich-privaten Partnerschaft, der ein umfangreiches und komplexes Vertragswerk zugrunde liegt. Ob alles am Ende so kommen wird, wie es sich Homburgs OB wünscht, hängt auch von der abschließenden Zustimmung des Landesverwaltungsamtes in St. Ingbert ab. Dort wird man als zuständige Kommunalaufsicht prüfen, ob sich ein Betrieb des geplanten neuen Kombibades als ÖPP-Projekt überhaupt rechnet. Das Vergabeverfahren soll, so ist es das Ziel, im Sommer 2012 abgeschlossen sein. Dann blieben zwei Jahre Zeit, um den Neubau bis zum Sommer 2014 zu verwirklichen.

Auf einen Blick

In Zeiten leerer Kassen werden Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP), auch Public-Private Partnerships (PPP), immer beliebter. Die Kommunen suchen private Partner, die ihr Fachwissen, aber auch ihr Kapital zur Verfügung stellen, um ursprünglich öffentliche Aufgaben in die Tat umzusetzen. Diese Aufgaben werden somit teilprivatisiert. red

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