Stadt sichert Wege am Ostbahnhof

St Johann · Morgen wird der Saarbrücker Ostbahnhof in Köln versteigert. Interessenten offenbarten bereits ihre Ideen für das begrenzt nutzbare Grundstück. Die Wege will die Stadt Saarbrücken nun nach der Auktion kaufen.

 Die Wege der Spezialimmobilie Ostbahnhof sollen an die Stadt gehen. Hier: die Zufahrt zum Empfangsgebäude.Foto: Becker&Bredel

Die Wege der Spezialimmobilie Ostbahnhof sollen an die Stadt gehen. Hier: die Zufahrt zum Empfangsgebäude.Foto: Becker&Bredel

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Mehr als zehn Interessenten kamen zur Besichtigung der Spezialimmobilie Ostbahnhof, die morgen in Köln versteigert wird. "Da muss schon jemand eine Idee haben", kommentierte Florian Horbach, Auktionator der Westdeutschen Grundstücksauktionen, das die Versteigerung veranstaltet. Denn das Grundstück "Am Kieselhumes", das ehemals der Deutschen Bahn AG gehörte, hat einige Tücken: Der Zugang zum Bahnsteig muss bleiben, Wasser- und Hochspannungsleitungen müssen bleiben - gebaut werden kann hier nicht.

Zustand erfordert Renovierung

Die Besichtigung ermöglichte auch einen Blick in das Innere des Empfangsgebäudes, in dem ursprünglich eine Gaststätte war. Zum Vorschein kamen von den Wänden hängende Tapeten, morsches Holz, viel Schmutz. Die Verwüstung machte den Besuchern klar: Hier gibt es einiges zu tun. Auch die Toiletten-Situation lässt derzeit keinen neuen Gaststättenbetrieb zu und erfordert Renovierungen. Mit nur einem vorhandenen WC ist die gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung getrennter Toiletten nicht erfüllt.

Einzelne, scheinbar stark interessierte Besucher schienen bei der Besichtigung bereits große Pläne zu hegen, behielten diese aber lieber für sich. Andere teilten ihre Ideen und Einfälle. Albert Busse vom Pétanque-Club Saarbrücken zum Beispiel hätte hier gerne eine Bouleanlage, aber "die Renovierung wäre für unseren Verein ein mächtiger Schritt", sagt er. Timo Popp würde das Grundstück nutzen, um dort Wohnmobile und Wohnwagen zu restaurieren und wiederzuverkaufen. Stephanie Klein vom Rodenhof will den Bahnhof unverändert erhalten, vielleicht mal einen Flohmarkt machen. "Ich bin hier großgeworden. So wie das Gründstück ist, möchte ich es auch erhalten", sagt sie.

Interessenten haben Ideen

Für die Erhaltung der Wege und für die Gewährleistung des Bahn-Wegerechts will nun die Stadt sorgen. Denn sie hat ein generelles Interesse, "öffentliche Wegeverbindungen dauerhaft zu sichern", erklärt Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer. Dazu gehören die Zufahrt zum Bahnhofsgebäude, der Weg entlang der Bahngleise und ein Pfad an der gegenüberliegenden Grundstücksgrenze. Doch an der Auktion teilnehmen wird die Stadt deswegen nicht. Im Anschluss an die Versteigerung wird sie vom Käufer des Bahnhofs anteilige Wegeparzellen erwerben. Ein gesetzlich geregeltes Vorkaufsrecht erlaubt der Stadt das Eintreten in den Kaufvertrag. Am Mittwoch entschied Wandel-Hoefer, dass sie davon Gebrauch machen wird. Für das Grundstück bestehe ein Fluchtlinienplan, und "große Flächen sind für den Wegebau vorgesehen", so Wandel-Hoefer.

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