Stadt schränkt Stadionnutzung einÖffnung unter Aufsicht ist zu kostenintensiv

Merzig. In das Blättelbornstadion kommen regelmäßig Freizeitsportlern zum Laufen, auch Basketball kann gespielt werden, Skater finden eine Bahn vor. Bislang war das Stadion frei zugänglich, was leider auch zu "ungebetenen" Nutzern und teilweise auch erheblichen Schäden führte, teilt der Stadtverband der Sportvereine in Merzig mit

Merzig. In das Blättelbornstadion kommen regelmäßig Freizeitsportlern zum Laufen, auch Basketball kann gespielt werden, Skater finden eine Bahn vor. Bislang war das Stadion frei zugänglich, was leider auch zu "ungebetenen" Nutzern und teilweise auch erheblichen Schäden führte, teilt der Stadtverband der Sportvereine in Merzig mit. "Im Lauf der letzten Jahre kam es wiederholt vor, dass auf dem Gelände Müll und Dreck abgeladen wurden, was auch die Laufbahn beschädigte. Auch wollten einmal ein paar Leute auf dem Spielfeld grillen", erläutert Marcus Hoffeld, Vorsitzender des Stadtverbandes der Sportvereine diese Missstände.

Künftig werde das Blättelbornstadion daher nur noch zu den Trainingszeiten der Schulen und Vereine geöffnet sein, so dass die Nutzung durch Freizeitsportler in dem bisherigen Umfang nicht mehr möglich sein wird. "Ich bin von Freizeitsportlern auf das Problem angesprochen worden", sagt Hoffeld, der auch für die CDU im Merziger Stadtrat sitzt, auf Anfrage der SZ.

Im Zuge kommunaler Sanierungsmaßnahmen, für die Merzig kürzlich vom Land einen Zuwendungsbescheid über rund 193 000 Euro erhielt, wurden im Stadion die Laufbahn erneuert und ein Zaun um das Gelände gezogen. "Diese Maßnahmen sind jetzt abgeschlossen, in den nächsten Tagen wird noch eine elektronische Schließanlage angebracht", sagt Hoffeld. Schulen und Vereine hätten dann einen Schlüssel, über dessen Chip man nachvollziehen kann, wer den Platz benutzt habe.

Trotzdem sollen die Freizeitsportler weiterhin Möglichkeiten erhalten, ihren Sport im Stadion auszuüben. "Der Verband möchte auch die Interessen der Freizeitsportler wahren", stellt Hoffeld fest. Der Stadtverband der Sportvereine Merzig lädt daher in der kommenden Woche alle Interessierten zu einem Abstimmungsgespräch ein. "Da möchte ich mir anhören, was die Sportler wollen und werde meine eigenen Ideen einbringen", so Hoffeld.

Genaueres wollte der Verbandsvorsitzende zu seinen Plänen jedoch zunächst nicht öffentlich machen. Nur soviel: Die Stadt Merzig habe auch eine Einladung erhalten.

Der Infoabend findet am Donnerstag, 28. Oktober, um 18.30 Uhr im Clubhaus am Blättelbornstadion statt. Für Fragen ist der Vorsitzende des Stadtverbandes Sport, Marcus Hoffeld, unter Tel. (01 71) 9 50 73 16 erreichbar.

Merzig. Die Stadt Merzig gab auf SZ-Anfrage folgende Stellungnahme ab: "Im Gegensatz zu vergleichbaren Stadien anderer Städte, die bereits seit jeher nur für die Vereine und deren Sportveranstaltungen geöffnet und für Privatpersonen geschlossen waren, war das Blättelbornstadion auch nach der Neugestaltung mit erstmaliger Verlegung von Kunstrasen und einer Tartanbahn 1999 noch für die Allgemeinheit geöffnet." Dies habe dazu geführt, dass Personen ins Stadion gingen und es entgegen seiner Bestimmung nutzten. Jetzt sei das Stadion mit erheblichem finanziellen Aufwand und früher als vergleichbare Anlagen saniert worden. "Dabei wurde durch die Gremien (Ortsrat, Fachausschuss und Stadtrat) gefordert, den Zugang zum Stadion zu ordnen. Für die Nutzung des Stadions wurde durch die Verwaltung mit den Vereinen eine Benutzungsordnung mit Schließregelung erarbeitet. Der zuständige Fachausschuss des Stadtrates hat diese Benutzungsordnung zustimmend zur Kenntnis genommen." Die Vereine, die sich bereits in der Vergangenheit sehr um die Sicherheit und Sauberkeit im Stadion bemühten, übernähmen während ihrer Trainingszeiten den Schließdienst, so dass Freizeitsportler zu diesen Zeiten ihrem Hobby nachgehen könnten.

Die Stadt übernimmt den Schließdienst für den Schulsport. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass eine Öffnung für die Allgemeinheit nur in Anwesenheit einer Aufsichtsperson von morgens früh bis spät abends (Dreischichtbetrieb, auch an Wochenenden) vorstellbar, eine ständige Aufsicht wegen hoher Kosten aber nicht zu leisten wäre. hcr

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