Stadt lässt Burg-Gemäuer sanieren

Püttlingen. Die Burg Bucherbach ist nicht nur das markante Wahrzeichen der Ortschaft Köllerbach, sondern vielmehr auch ein mittelalterliches Baudenkmal mit überregionaler Bedeutung. Im 11. Jahrhundert errichtet, 1326 erstmals urkundlich erwähnt, diente die neben "Kerpen" in Illingen einzige im Saarland erhaltene Niederungsburg noch bis 1740 als herrschaftliches Hofgut

 Der Zahn der Zeit hat am Gemäuer der Burg Bucherbach genagt. Ab Sommer soll das Mauerwerk ein weiteres Mal restauriert werden. In der Politik herrscht darüber Einigkeit. Foto: aki

Der Zahn der Zeit hat am Gemäuer der Burg Bucherbach genagt. Ab Sommer soll das Mauerwerk ein weiteres Mal restauriert werden. In der Politik herrscht darüber Einigkeit. Foto: aki

Püttlingen. Die Burg Bucherbach ist nicht nur das markante Wahrzeichen der Ortschaft Köllerbach, sondern vielmehr auch ein mittelalterliches Baudenkmal mit überregionaler Bedeutung. Im 11. Jahrhundert errichtet, 1326 erstmals urkundlich erwähnt, diente die neben "Kerpen" in Illingen einzige im Saarland erhaltene Niederungsburg noch bis 1740 als herrschaftliches Hofgut.

220 000 Euro sind da

Nach Ende der gräflichen Nutzung wurde sie als Steinbruch für die Einwohner der umliegenden Dörfer freigegeben. Ein Dokument aus dem Ende des 18. Jahrhunderts beschreibt den damaligen Zustand so: "Nur noch altes Gemäuer, Türme, keine Dächer mehr." Nachdem die Burgruine erstmals 1930 renoviert worden war, sollte es 53 Jahre, nämlich bis 1983/84 dauern, ehe die Stadt Püttlingen das Gemäuer mit einer umfassenden Sanierung vor dem Zerfall rettete.

Heute, weitere 26 Jahre später, kommen die Stadtoberen erneut ihrer Verantwortung gegenüber Bucherbach nach. Mit einem Budget von 220 000 Euro aus dem Konjunkturpaket wird laut einstimmigem Beschluss des Werksausschusses die Sanierung des Mauerwerks in Angriff genommen. Die Arbeiten sollen Ende Juli dieses Jahres beginnen und im November vollendet sein.

Rainer Stein, Leiter des Eigenbetriebes Technische Dienste der Stadt, erläuterte den Ausschussmitgliedern die mit der Denkmalschutz-Behörde abgestimmten "Substanz sichernden" Maßnahmen. Demnach sollen nach den Maßgaben des Mainzer Instituts für Steinkonservierung und des saarländischen Denkmalamtes folgende Arbeiten ausgeführt werden: Am intakten Mauerwerk, also bei noch vorhandenen Mantelsteinen (Sichtmauerwerk), erfolgt eine Verfugung von Hand mittels Spezialmörtel. Bei beschädigtem Mauerwerk werden herausgebrochene Steine durch neue ergänzt und die Fugen im Trockenspritzverfahren abgedichtet.

Zudem sollen die Mauerkronen mit einem Spezialmörtel gegen das Eindringen von Wasser isoliert werden. Die in den Jahren 1983/84 restaurierten und neu errichteten Mauerwerke im Innenhof der Burg werden gereinigt und ausgebessert. Laut Bürgermeister Martin Speicher ist eine von allen Parteien gewünschte Erneuerung der Elektroanlage nur dann machbar, wenn von den 220 000 Euro noch Geld übrig bleibt. Speicher verwies auch darauf, dass die Sanierung mit der Interessengemeinschaft "Burg" abgestimmt werde. Diese Gruppierung von Bürgern, Handwerkern und Kaufleuten will die historische Anlage noch attraktiver für Veranstaltungen machen.

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