Entscheidung in Homburg Stadt kauft alte Diskothek

Homburg. Es sind wohl auch die berühmten taktischen Gründe, aus denen die Stadt Homburg nun das etwa 4500 Quadratmeter große Areal des Musikparks in der Entenmühlstraße an der Ecke zur Straße Am Stadtbad gekauft hat. Vielleicht ist das Gebäude einigen von früher als "Village" ein Begriff - doch getanzt und gefeiert wird hier schon lange nicht mehr

Homburg. Es sind wohl auch die berühmten taktischen Gründe, aus denen die Stadt Homburg nun das etwa 4500 Quadratmeter große Areal des Musikparks in der Entenmühlstraße an der Ecke zur Straße Am Stadtbad gekauft hat. Vielleicht ist das Gebäude einigen von früher als "Village" ein Begriff - doch getanzt und gefeiert wird hier schon lange nicht mehr. Im Moment, sagt Homburgs Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff, sei noch eine Videothek Mieter. Der Vertrag laufe Ende April aus, eine Verlängerung werde es nicht geben. "Das Gebäude wird also demnächst in Gänze leer stehen", unterstrich er. Was dann damit geschehen wird, ist noch nicht ganz klar. Strategische Gründe, so Kruthoff, waren für den Kauf ausschlaggebend, denn das Areal könnte eine Rolle spielen, wenn die geplante B 423-Umgehung tatsächlich gebaut wird. So habe die Stadt das Heft das Handelns in der Hand.Es sei ohnehin ein grundlegendes Anliegen von Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, für Verkehrs- und Bauprojekte wichtige Schlüsselgrundstücke im Stadtgebiet zu erwerben, wenn er an sie herankommen könne und die Preise stimmten. Das sei wichtig, um nicht irgendwann gezwungen zu sein, kurzfristig kaufen zu müssen, und dann zu ungünstigen Bedingungen.

Käufer war im Fall des Musikparks die Homburger Parkhaus- und Stadtbus GmbH (HPS), eine hundertprozentige städtische Tochter. Bei Informationen, wie viel bezahlt wurde, übt man sich in Zurückhaltung. Pressesprecher Kruthoff sagt nur so viel: "Wir haben uns dort am Richtwert für die Quadratmeterpreise orientieren können und lagen absolut im Bereich dieses Wertes."

Die Verwirklichung der B 423-Umgehung steht zwar seit Jahren auf vielen Listen, ein Baustart ist allerdings im Moment noch nicht unmittelbar in Sicht. Stellt sich also die Frage: Was passiert mittelfristig mit dem demnächst komplett leer stehenden Gebäude? Zunächst einmal werde die Infrastruktur überprüft, also die Elektrik sowie die Gas-, Wasser- und Stromversorgung, die Heizung und der Brandschutz - auch im Gebäude, in dem derzeit noch die Videothek beheimatet ist, erläutert Kruthoff. Sollte das alles noch in Ordnung beziehungsweise "mit wenig Geld" wieder herzustellen sein, dann könnte die Stadt als Vermieter auftreten. Es gebe einen Interessenten, der gerne Tanzveranstaltungen in der ehemaligen Disco anbieten würde, nennt Kruthoff eine Idee. Aber auch über das Kulturamt könnten hier städtische Angebote laufen.

Im Prinzip sei man für Ideen privater Anbieter offen, vom Tanztee bis zum Konzert, allerdings sollte alles einen öffentlichen Charakter haben, nicht auf einen privaten Kreis beschränkt sein. Im Videotheks-Gebäude seien Angebote für Jugendliche denkbar.

So könnte also in der alten Diskothek zumindest mittelfristig doch wieder einmal getanzt werden.

Hintergrund

Um die B 423-Umgehung wird seit langem gerungen. Ende November wurde in Sachen Umsetzung von einem Mitarbeiter des Umweltministeriums folgendes Vorgehen skizziert: Bis zum Frühjahr werde der Vorentwurf erarbeitet, dann gehe das Projekt ans Bundesverkehrsministerium, danach könne wohl 2013 das Planfeststellungsverfahren beginnen - das dauere mindestens ein Jahr. red

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