Stadt beseitigt 120 Tonnen Laub

St. Ingbert. "Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Wind, hei hussassa! Schüttelt ab die Blätter, bringt uns Regenwetter. Heia hussassa, der Herbst ist da!" So beginnt ein bekanntes Kinderlied. Doch was eine große Freude für Kinder ist, bedeutet für andere eine Menge Arbeit. Die vom Wind abgeschüttelten Blätter müssen nämlich von jemandem beseitigt werden

St. Ingbert. "Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Wind, hei hussassa! Schüttelt ab die Blätter, bringt uns Regenwetter. Heia hussassa, der Herbst ist da!" So beginnt ein bekanntes Kinderlied. Doch was eine große Freude für Kinder ist, bedeutet für andere eine Menge Arbeit. Die vom Wind abgeschüttelten Blätter müssen nämlich von jemandem beseitigt werden.

Während in der Regel jeder selbst dafür verantwortlich ist, das bunte Herbstlaub vor der eigenen Haustür zu entfernen, sind in St. Ingbert Stadtgärtnerei und Baubetriebshof auch im Einsatz, um der farbigen Pracht Herr zu werden. Thomas Wunn, Chef der Stadtgärtnerei, erklärt: "Jetzt vor Allerheiligen haben natürlich die Friedhöfe im Stadtgebiet absolute Priorität." Die sollen an dem Feiertag schließlich nicht unter einem Laubteppich versteckt sein. Für die 13 Friedhofsbeschäftigten bedeutet das neben den vorrangigen Bestattungsaufgaben eine Menge Zusatzarbeit. Ansonsten kümmern sich sechs Mitarbeiter aus dem Bereich Grünflächenunterhaltung um die Laubbeseitigung in den städtischen Anlagen. Gearbeitet wird sowohl von Hand als auch mit maschineller Unterstützung durch Laubgebläse oder auch die städtischen Kehrmaschinen. "Diese Arbeit zieht sich bis ins Frühjahr hinein", so Wunn. Normalerweise sei es so, dass man bei den Grünflächen mit dem letzten Mähen gleich anfallendes Laub mit beseitige. "Dann wird mit dem Gras das Laub gleich mit aufgeladen." Ansonsten warte man, bis alle Blätter von den Bäumen gefallen seien. "Das hängt mit den Baumarten, Standort und natürlich der Witterung zusammen. Die Kastanien in der Seyenanlage haben beispielsweise schon sehr früh ihr Laub abgeworfen. Zum Teil schon im September. Aber die Hauptzeit ist Ende Oktober bis Mitte November. Wenn es jetzt nochmal richtig kalt wird, geht das mitunter ganz schnell", weiß Wunn.

Auf den Wegen und Straßen, für die die Stadt zuständig ist, kann man natürlich nicht warten, bis alles Blattwerk runter ist. Hier wird im Rahmen des regulären Reinigungsplanes das Laub beseitigt. Auch Straßen mit sehr hohem Baumbestand werden per Sonderreinigung zusätzlich gekehrt - sehr ärgerlich dabei, dass oft Privatleute ihr Laub aus dem Garten hier mit entsorgen ließen.

Christoph Anstadt, Leiter des städtischen Baubetriebshofes, schickt zur Bewältigung der rund 120 Tonnen Laub, das die etwa 10 000 städtischen Bäume pro Saison abwerfen, täglich die beiden städtischen Kehrmaschinen mit den beiden Fahrern und einem Handkehrer in den Dienst. In St. Ingbert-Mitte mit Rentrisch, Sengscheid und Schüren ist die Stadtreinigung mit vier, in Rohrbach, Hassel und Oberwürzbach mit drei Leuten im Einsatz. "Und da wird nach Bedarf auch aufgestockt. Aber im Moment ist es ja noch nicht so schlimm", so Anstadt. Das Laub wird mit Gebläsen oder von Hand zu Häufchen aufgetürmt und dann von der riesigen, von einem Traktor gezogenen, Laubsauganlage durch den im Durchschnitt 20 Zentimeter messenden Schlauch aufgesogen. Dumm nur, dass die beim Einsatz gestern kapitulierte und gerade repariert wird. Auf der städtischen Kompostieranlage entsteht aus dem Laub übrigens natürlicher Gartendünger.

Hintergrund

Laubbäume werfen ihre Blätter ab, um den Wasserverlust durch Verdunstung über die Blattoberfläche zu verringern. Das passiert in den gemäßigten Klimazonen - so auch bei uns - im Winter, in der Mediterranen Klimazone im Sommer. Der Blattfall erfolgt durch Bildung einer eigenen Trennungszone (Abszissionszone) am Übergang von der Sprossachse zum Blatt. Zwischen Blatt und Baum entsteht dabei die so genannte Korkschicht. Das Blatt wird nicht mehr versorgt. Durch den Abbau von Chlorophyll treten dann die bis dahin vom Grün überdeckten gelben Carotine und bei manchen Arten die roten Anthocyane hervor und es entstehen die bunten Herbstfarben. mal

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