Ludwigspark Stadion-Umbau macht große Fortschritte

Saarbrücken · Gute Nachrichten über den Ludwigspark. Die neuste Ausschreibung bringt das 28-Millionen-Euro-Vorhaben ein gutes Stück voran.

 Das Modell zeigt, wie der Ludwigs­park nach dem Umbau in zwei Jahren aussieht.

Das Modell zeigt, wie der Ludwigs­park nach dem Umbau in zwei Jahren aussieht.

Foto: Andreas Schlichter

Wenn die Stadt Saarbrücken bislang zu einem Pressegespräch über den Umbau des Ludwigsparkstadions einlud, dann bedeutete das oft nichts Gutes für den Budget- und Zeitplan. Diesmal war das anders.

„Der Termin für die Fertigstellung bleibt Februar 2020. Wir sind absolut im Zeit- und Finanzrahmen“, sagte Baudezernent Heiko Lukas am Donnerstag, bevor er mit Baustellenleiter Marco Herrmann von der Firma Wenzel + Wenzel die jüngste „Optimierung im Bereich Ablauf und Kosten“ vorstellte.

„Wir haben drei kleinere Ausschreibungen zu einer großen Ausschreibung zusammengefasst“, sagte Lukas. Es geht dabei um Tiefgründungen, also um Betonpfähle im Stadionboden, und weitere stabilisierende Bauelemente, sogenannte Zerrbalken. Darüber hinaus umfasst die Ausschreibung Betonfertigteile sowie Vorarbeiten für Leitungen im gesamten Stadion.

„Es ist eine der substanziellen Ausschreibungen des Projektes“, betonte Lukas. „Die nächsten betreffen dann die Dächer.“ Und es ist ein millionenschwerer Auftrag, dessen genaue Höhe aus rechtlichen Gründen erst mit der Veröffentlichung nächste Woche bekannt werden darf. Die Dimension wird schon durch den Umfang des sogenannten „Leistungsverzeichnisses“ deutlich. Über 380 Seiten umfasst das Papier. Mehr als 300 Betonfertigteile werden für die neue Südtribüne gebraucht. Sie entsteht dort, wo früher das Marathontor war. Für die neue Haupttribüne im Westen sind 200 Betonfertigteile vorgesehen. Und für die Osttribüne unterhalb der Saarlandhalle sind es immerhin noch 96 Teile. „Wir haben jetzt auch entgegen der bisherigen Planung die Arbeiten an der Osttribüne vorgezogen“, erklärte Herrmann, „da der Rasen ja nicht befahren werden darf, lösen wir damit verschiedene logistische Probleme.“

Die Fundamente der Osttribüne sind nun im Oktober/November vorgesehen. Gleiches gilt für die Fundamente der Westtribüne. Für beides war bislang der Zeitraum Juli/August 2018 geplant.

Auch der Bau der Haupttribüne beginnt zwei Monate später, was aber eben nicht zur einer Verlängerung der Gesamtbauzeit führen soll. Die komplexere Ausschreibung hat aber auch ästhetische Gründe. „Die Betonbande im Innenraum soll künftig die gleiche Optik haben wie die Fertigelemente“, sagte Herrmann.

Das ist offenbar nur zu gewährleisten, wenn man die Teile aus einer Hand bezieht. Das habe einen weiteren Vorteil, so Herrmann: „Diese Fertigteile werden im Werk gegossen. Das geht auch im Winter. Es entsteht also kein Zeitverzug.“

Die späteren Nutzer dürfte der zeitliche Ablauf der Arbeiten wenig interessieren. Hauptsache, das Stadion wird wie angekündigt fertig. „Es ist eine Baustelle, die über zwei Winter geht“, gab Herrmann zu bedenken, „es könnte auch noch eine Verzögerung entstehen, wenn sich auf eine Ausschreibung kein Bieter findet. Aber das ist sehr unwahrscheinlich.“ Auch der Brandschutz, der beim Stadionprojekt der SV Elversberg ja seit Jahren Probleme bereitet, werde im Ludwigspark vorbildlich berücksichtigt.

„Wir sind mit den Verantwortlichen im engen Kontakt, der Brandschutz war ja auch schon Inhalt des Genehmigungsverfahren“, sagte Lukas, „wir stimmen jede Maßnahme genau ab.“

Es scheint fast, als sei das Stadion eher fertig als der Mietvertrag mit dem künftigen Hauptnutzer 1. FC Saarbrücken. „Der wird verwaltungsseitig vorbereitet“, erklärte Robert Mertes vom Büro der Oberbürgermeisterin, „er wird immer konkreter.“ Klartext redete Lukas nochmals zu den Grünflächen an der Victor’s Tribüne.

Vielen Fans gefällt die sogenannte „Kuhwiese“ nicht. Das heißt, dass der Unterrang nicht über die komplette Länge gebaut wird, sondern zu beiden Seiten Grünflächen bleiben. „Wir werden dort alle Vorbereitungen treffen, um einen späteren Ausbau möglich zu machen“, sagte Lukas, betonte aber auch: „Wir sind angetreten, um im Budget zu bleiben.“ Und darin ist ein Komplettausbau des Unterranges eben nicht vorgesehen.

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