Verdacht der Untreue Staatsanwaltschaft durchsucht Versicherungsverein

Saarbrücken · Ein Vorstandsmitglied des „Versicherungsvereins der Mitarbeiter der Stadtwerke und des öffentlichen Dienstes“ (VSD) steht im Verdacht der Untreue. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt, wie ihr Pressesprecher Christoph Rebmann auf Anfrage bestätigte, gegen einen zwischenzeitlich 87 Jahre alten Saarbrücker. Dessen Wohnung und auch das Büro der Sterbekasse auf dem Gelände der Stadtwerke Saarbrücken wurden auf richterliche Anordnung durchsucht. Unterlagen und Datenträger wurden beschlagnahmt. Die „Versicherung auf Gegenseitigkeit“ zählt rund 2500 Mitglieder. Auslöser des Ermittlungsverfahrens war angeblich eine Strafanzeige des bisherigen Schatzmeisters. Von ihm, der wie der 87-Jährige gegen eine Aufwandsentschädigung im Vereinsbüro arbeitete, habe sich der Verein zwischenzeitlich getrennt, teilte auf Nachfrage der zweite Vorsitzende des Versicherungsvereins, Karsten Alt, mit. Er führt nach eigenen Angaben derzeit die Geschäfte des Vereins. Der erste Vorsitzende lasse sein Amt ruhen.

 Die Statue Justizia (Symbolbild)

Die Statue Justizia (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Dem 87-jährigen Vorstandsmitglied wird angeblich von dem Ex-Schatzmeister vorgeworfen, er habe sowohl Vereinsmitgliedschaften als auch Sterbefälle fingiert, um sich in Besitz der Schecks über die Versicherungssummen zu bringen. Der bis März amtierende Kassenwart sah sich demnach über diese fingierten Versicherungsfälle getäuscht. Er habe sie guten Glaubens gegengezeichnet. Die Summe, die im Sterbefall ausgezahlt wird, kann beim VSD bei bis zu 7000 Euro liegen. Nach vorläufigen Angaben gehen die Ermittler von etwa 15 Fällen aus. Vizevorstandschef Alt machte zu Details möglicher Unregelmäßigkeiten keine näheren Angaben. Er verwies an die Staatsanwaltschaft und die Aufsichtsbehörde beim Wirtschaftsministerium. Alt geht offenbar davon aus, dass die Vereinskasse stimmt. Ihm liege eine Bilanz für 2016 vor, die aber noch nicht geprüft sei, weil die Rechnungsprüfer ihre Ämter niedergelegt haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort