Zauberhafte Freunde des Gesangs

Urexweiler. Die über sechzig Amici Cantus ("Freunde des Gesanges") fanden in den ersten drei Kantaten des Oratoriums mit ihren Chören und Chorälen eine lohnende und vielseitige Aufgabe. Ihr Leiter Stefan Monshausen hatte mit ihnen hohe Beweglichkeit und eine gut akzentuierte Deklamation erarbeitet

Urexweiler. Die über sechzig Amici Cantus ("Freunde des Gesanges") fanden in den ersten drei Kantaten des Oratoriums mit ihren Chören und Chorälen eine lohnende und vielseitige Aufgabe. Ihr Leiter Stefan Monshausen hatte mit ihnen hohe Beweglichkeit und eine gut akzentuierte Deklamation erarbeitet. Strahlend schön wirkten die Soprane, und auch die Tenöre wussten ihre gelegentliche Leitfunktion gut wahrzunehmen. Sehr differenziert erklangen die Choräle: teils im Legatissimo auf breiter Fläche, teils lebhaft, immer mit ausdrücklichen Zäsuren und gegebenenfalls mit großem Ritardando.Ein hoch qualifiziertes Solistenquartett stand dem Chor zur Seite. Der Tenor Manuel Stöbel wurde mit kraftvoller und doch weicher Stimme den beachtlichen Anforderungen gerecht, welche die Partie des Evangelisten stellt, und spannte im Duett mit der Flöte große Koloraturbögen bei der Arie "Frohe Hirten, eilt, ach eilet". Jede der drei Kantaten enthält eine eigene Alt-Arie. Gabriele May, stimmgewaltig und kunsterfahren, machte das menuettartige "Bereite dich, Zion" zu einem eindringlichen Appell, ließ offenbar werden, dass die Arie "Schlafe, mein Liebster" ebenso das Wachen herausfordert, und präsentierte sich in der dritten Kantate bestens auf dem Hintergrund der Solovioline (Johannes Baumann mit stilistisch perfekter Phrasierung). Den Bassisten Christian Heib zeichnete eine angenehme baritonale Wärme aus. Sein Stimmvolumen entsprach der obligaten Trompete bei der Arie "Großer Herr und starker König; im Duett mit Anne-Kathrin Fetik (Sopran), die auch mit heller Stimme als Engel überzeugt hatte, bewies er Leichtigkeit und Perfektion. Das Orchester setzte sich aus Mitgliedern der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern zusammen. Insgesamt schlank in den Streichern, verfügte es dennoch über eine impulsstarke Continuo-Gruppe, wo auch Bernhard Alt an der Orgel Wesentliches leistete. Flöten und Oboen wetteiferten mit den Streichern in lieblicher Hirtenmusik.

Drei gut disponierte Trompeten hatten charakteristische Einsätze in der ersten und dritten Kantate. Der Dirigent Monshausen garantierte dafür, dass die Kommunikation zwischen Chor und Orchester stets stimmte.

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