SZ-Kolume Unsere Woche Magische Nächte mit guter Musik statt mieser Laune

SZ-Redakteur Thorsten Grim stellt eine Playlist zusammen, mit der die DFB-Elf den EM-Titel holt.

Wochenkolumne von Thorsten Grim, Redakteur der SZ in St. Wendel
Foto: Robby Lorenz

Tief hängen die Wolken, als ich an diesem trüben Morgen in die St. Wendeler Redaktion fahre. Damit meine gute Laune innen sich dem tristen Grau außen nicht anpasst, drehe ich das Radio an. Bisschen aufmunternde Musik wird nicht schaden. Doch ich finde keine. Weder im Öffentlich-Rechtlichen noch bei den Privaten. Nur Gejammer. Was ist da los, liebe Programmverantwortliche? Hat die Freundin Schluss gemacht? Traurig über den bestenfalls bemühten Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Vorabend? Apropos Nationalmannschaft. Gerade die zeigt doch immer wieder, wie wichtig gute Musik ist, um etwas zu erreichen. Mit dem gejaunerten Weg von Herrn Naidoo, der kein leichter sein wird, war klar, dass wir bei der Heim-WM 2006 nix reißen. Sendet er doch die Botschaft: Das schaffen wir nie, ist zu schwer. Ganz anders 2014. Mit Bouranis „Auf uns“ im Ohr, konnte die deutsche Elf nur gewinnen. An die Lieder der EM 2016 und der WM 2018 erinnere ich mich nicht. 2016 war es wohl ein Lied von Grönemeyer und Felix Jaehn, 2018 in Russland vermutlich Kalinka. Und dieses Jahr? Wüsste ich keinen Song, den unsere Elf als ihrigen auserkoren hat. Daher eine Vorschlagsliste: Gegen England muss „Anarchy in UK“ von den Schlagerbarden der Sex-Pistols erschallen. Sollten sie im Viertelfinale Schweden gegenüberstehen, muss in Ermangelung eines hörbaren Schweden-Hits „Pushed Again“ von den Toten Hosen geschmettert werden. Gegen die Niederlande „Paradise City“ von Guns N’Roses. Und im Finale gegen Italien lassen wir in einer magischen Nacht, in der wir ein großes Ziel verfolgen (und dann auch erreichen), voller Glückseligkeit Gianna Nanninis „Un‘estate italiana“ wiederaufleben. Herrlich!

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