Wochenkolumne Von Zugpferden und Wahrscheinlichkeiten

Vorige Woche hatte sich an gleicher Stelle meine Kollegin über die zunehmende Flut an Wahlwerbung in ihrem Briefkasten echauffiert. Ich fand das übertrieben.

 Thorsten Grim

Thorsten Grim

Foto: SZ/Robby Lorenz

Schließlich steht genau dafür eine blaue Tonne neben dem Haus. Nein, quatsch, das meine ich natürlich nicht ernst. Selbstverständlich studiere ich alles, was mir da schwarz, rot, purpur, grün oder blau in den Briefkasten flattert. Ich lese, was die Mitglieder der Parteien geleistet und was sie sich für die nächste Wahlperiode vorgenommen haben – wenn sie denn mehrheitlich gewählt werden. Um dafür die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, haben die Parteien Zugpferde auserkoren. Auch einige Bürgermeister schmeißen sich strahlend von Plakaten in die Bresche – und vermitteln so den Eindruck, Spitzenkandidat ihrer Partei zu sein. Das erstaunt mich ein wenig, kann doch ein Rathaus-Chef nicht gleichzeitig Gemeinderatsmitglied sein. Es geht nur eins von beiden. Und dass ein amtierender Bürgermeister sein Amt nach der Kommunalwahl für einen Sitz im Gemeinderat aufgibt, erscheint mir dann doch eher unwahrscheinlich.

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