Winterbach spendet erstmals Blut

Winterbach. Zum ersten Mal in der Geschichte seines Bestehens hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) von Winterbach am vergangenen Donnerstag einen Blutspendetermin veranstaltet. Vor 80 Jahren gegründet, litt der Verein lange Zeit unter seinen schwindenden Mitgliederzahlen, was eine groß angelegte Blutspende nahezu unmöglich machte

 Erik Witczak bei der Blutspende in Winterbach. Foto: SZ/DRK

Erik Witczak bei der Blutspende in Winterbach. Foto: SZ/DRK

Winterbach. Zum ersten Mal in der Geschichte seines Bestehens hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) von Winterbach am vergangenen Donnerstag einen Blutspendetermin veranstaltet. Vor 80 Jahren gegründet, litt der Verein lange Zeit unter seinen schwindenden Mitgliederzahlen, was eine groß angelegte Blutspende nahezu unmöglich machte. Er seit kurzem, genauer gesagt seit 2007, kann sich das DRK Winterbach wieder über eine Zunahme an engagierten Helfern freuen. Einer von ihnen ist Erik Witczak. Er war es, der die Idee hatte, eine Blutspende auch in Winterbach einzuführen. "Der Gedanke dazu kam mir, als ich an einer Blutspende auf der Arbeit teilgenommen habe", erzählt der 20-Jährige. Danach habe es einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, aber letztendlich konnte Witczak sich durchsetzten und den Termin einführen. In mehrmonatiger Vorbereitungszeit wurde die Blutspende geplant, großräumig angekündigt und schließlich mit der Unterstützung der Vereinsmitglieder des DRK Winterbach durchgeführt. Dass der Einsatz sich richtig gelohnt hat, beweisen die hohen Besucherzahlen. 87 Menschen kamen zwischen 17 und 21 Uhr in das Kulturzentrum, um ihr Blut zu spenden. Die Konserven, die auf diese Weise gewonnen wurden, gingen noch am selben Abend in ein Zentrallabor, wo sie getestet und gegebenenfalls aussortiert wurden. Auf diese Weise waren die Brauchbaren unter ihnen schon freitagmorgens für den Einsatz bereit. Über die gelungene Aktion freute sich nicht nur das Deutsche Rote Kreuz Winterbach, sondern auch der Blutspendedienst. Vor allem Gruppenleiter und Blutspendebeauftragter Erik Witczak wurde gelobt: "Wir sind natürlich sehr froh, einen so engagierten Beauftragten wie Herrn Witczak zu haben", konstatierte Sabine Böhme vom DRK-Blutspendedienst. Menschen wie er und seine Vereinskollegen seien deshalb so wichtig, weil insgesamt immer noch zu wenig Blut gespendet würde. "Für das Saarland und die Rheinland-Pfalz brauchen wir pro Tag 1000 Konserven, mit denen wir 160 Krankenhäuser und Arztpraxen versorgen. Leider spenden im Moment weniger als drei Prozent der Bevölkerung", rechnete Böhme vor. Gleichzeitig räumte sie mit einem weit verbreiteten Missverständnis auf: "Die meisten Konserven werden bei Operationen benutzt, nicht bei Unfällen- wie viele denken. Ist nicht genügend Blut da, müssen die OP- Termine verschoben werden." Um auch zukünftig etwas zur optimalen Versorgung von Patienten beitragen zu können, wird es noch weitere Blutspendetermine in Winterbach geben. Der nächste ist für den 12. November geplant. "Da haben wir auch noch etwas ganz besonderes im Petto", verspricht Erik Witczak. "Vorbeikommen wird sich also auf jeden Fall lohnen."

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