Willibrord-Pilgerweg ist wieder zu begehen

Bosen. Aus Anlass des Bosener Marktjubiläums wurde der Willibrord-Pilgerweg wieder reaktiviert. Dieser beginnt in der Ortsmitte, an der evangelischen Kirche (ehemals Willibrord-Kirche), wo der mittelalterlich geprägte Kirchturm aus dem 15. Jahrhundert einen ersten Eindruck des einstigen Pilgerortes vermittelt

Bosen. Aus Anlass des Bosener Marktjubiläums wurde der Willibrord-Pilgerweg wieder reaktiviert. Dieser beginnt in der Ortsmitte, an der evangelischen Kirche (ehemals Willibrord-Kirche), wo der mittelalterlich geprägte Kirchturm aus dem 15. Jahrhundert einen ersten Eindruck des einstigen Pilgerortes vermittelt. Der Pilgerweg führt von dort über die alte Heerstraße (heute Bostalstraße), weiter zur Brückenstraße, wo sich die noch erhalten jüdische Mikwe, ein rituelles Badehaus aus dem Jahre 1840, befindet. Nach dem Überqueren der Pfarrwiesbach führt der Weg durch die Gartenstraße/Eiweiler Straße, am Diegelsberg vorbei durch den Ochsenwald (Lauxwald) in Richtung Eiweiler, hinauf zum Kuhnenkreuz, einer alten Wegekreuzung von Rennpfad und Salzstraße. Von dort geht es den alten Rennpfad (heute Saarland-Rundweg) hinauf zum Peterberg mit Peterkapelle und dem Grindborn, ehemals Willibrord-Heilquelle, beziehungsweise Marktbrunnen. Die im 13. Jahrhundert erwähnte Peterkapelle, an der auch der Petermarkt stattfand, wurde 1982 wieder errichtet. Grindborn und Peterkapelle schließen den Kreis des Pilgerweges, der den Chroniken zufolge noch bis 1923 benutzt wurde. Nach einem kurzen Gebet in der Peter-Kapelle, wenn die Pilger vom Bittgang in Bosen auf dem Peterberg angekommen waren, nahmen sie das Wasser des Grindborns mit nach Hause, in der Hoffnung, dass die an Kopfgrind (Aussatz) erkrankten Kinder geheilt werden. Als Dank für eine Genesung legten die Bittsteller die Kopfbedeckung ihrer Kleinen an der Statue des heiligen Willibrord in der Bosener Kirche ab. Ein schattiger Waldweg und ein Blick vom Peterberg zu den umliegenden Dörfern bis hin zum Ringwall lädt den Wanderer ein, den Weg in Richtung Trierer Straße, einer alten Kreuzung von Heerstraße und Salzstraße fortzusetzen. In unmittelbarer Nähe dieser Wegekreuzung befindet sich ein alter Grenzstein, der die Buchstaben KP und GO trägt. Das sind die Abkürzungen für die ehemalige Landesgrenze des Königreiches Preußen und des Großherzugtums Oldenburg, die seit 1817 dort verlief.Über die alte Heerstraße, auch Römerstraße genannt, führt der Weg hinab nach Bosen. Entlang des Willibrord-Pilgerweges befinden sich auch Hinweisschilder, die Aufschlüsse über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten oder geschichtlichen Hintergründe vermitteln. Die Strecke umfasst 8,1 Kilometer und ist wegen den geringen Steigungen und der gesunden Luft sehr gut zum Wandern. red

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