Where the hell is St.Wendel?St. Wendeler hält Vortrag für Amerikaner

St. Wendel. "Drücken Sie mir die Daumen, dass die Internetverbindung bestehen bleibt", sagt Roland Geiger. Er hält am Samstag, 1. Mai, in Phoenix einen Vortrag über den Einzug der Amerikaner vor 65 Jahren in St. Wendel. Genauer gesagt: Das amerikanische Publikum sieht und hört Geiger per telefonischer Videoübertragung

St. Wendel. "Drücken Sie mir die Daumen, dass die Internetverbindung bestehen bleibt", sagt Roland Geiger. Er hält am Samstag, 1. Mai, in Phoenix einen Vortrag über den Einzug der Amerikaner vor 65 Jahren in St. Wendel. Genauer gesagt: Das amerikanische Publikum sieht und hört Geiger per telefonischer Videoübertragung. Geiger: "In dem amerikanischen Konferenzraum gibt es eine große Leinwand, auf die per Beamer mein Vortrag projiziert wird." An seinem Computer zu Hause lasse er die Präsentation zeitgleich mitlaufen, damit er per Telefon dem Publikum einzelne Folien und Fotos erklären kann. "Ich halte meinen Vortrag über Skype, weil ein Flug nach Phoenix/Arizona zu teuer wäre." Dort treffen sich Veteranen der zehnten US-Panzerdivision, die am 19. März 1945 an der Einnahme St. Wendels beteiligt war. Geiger beschäftigt sich als Historiker mit der St. Wendeler Regionalgeschichte und hat daher seit rund 15 Jahren Kontakt zur Veteranenvereinigung. Geiger reiste bereits einige Male in die Vereinigten Staaten. Dort besichtigte er auch das Nationalarchiv in Washington D.C., aus dessen Büchern er viele Informationen für seinen Vortrag gesammelt habe. Bei seinen Recherchen entdeckte er auch Fotos und Filmaufnahmen, die den amerikanischen Einmarsch in St. Wendel im Zweiten Weltkrieg dokumentierten. Diese Aufnahmen will Geiger auch in seinem Vortrag zeigen. Im Kurzfilm "318 Motor near St. Wendel" werden die Zuschauer den Militärmarsch vom 18. März 1945 über Wadern, Primstal, Selbach, Gronig, Oberthal und Bliesen sehen. Geiger will im Anschluss an den Film Fotos der entsprechenden Orte kommentieren und dabei den Vergleich zwischen damals und heute ziehen. Mit humorvollen Bildbeschreibungen wie "Where the hell is St. Wendel?" (Wo, zur Hölle, ist St. Wendel?) will er den Vortrag beleben und damit gleich zu Beginn die Gunst des Publikums gewinnen. evr

Hintergrund:Skype ist eine unentgeltlich erhältliche Software, die es den Nutzern ermöglicht, zu chatten, Dateien zu übertragen und sowohl mit als auch ohne Videoübertragung zu telefonieren. Kommunizieren zwei Skype-Nutzer innerhalb der Software, ist dies kostenfrei. Tätigt der Skype-Kunde jedoch Telefonate ins normale Fest- oder Mobilnetz, ist der Service gebührenpflichtig. Skype wurde 2003 von Niklas Zennström und Janus Friis ins Leben gerufen und ist zurzeit im Besitz der Investmentgesellschaft Silver Lake, in die unter anderem Ebay eingebunden ist. Inzwischen sind über 20 Millionen Benutzer über Skype erreichbar. evr

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