Wer hätte das geahnt: Hufeisen bilden eine Kugel

St. Wendel. Was ist eigentlich Kunst? Schöpferisches Gestalten, Nachahmen der Wirklichkeit oder Umsetzen von Erfahrungen? Den Gefühlsausdrücken eine Form verleihen? Alles das und noch viel mehr bietet der St. Wendeler Markt "LebensArt", ein Treff mit gehobener Kunst und kreativem Handwerk, der am Freitag eröffnet wurde und bis Sonntag besucht werden kann

 Annette Schröder (links) und Ursula Klos schlendern am Hufeisenkugel der Künstlerin Elke Becker aus Wuppertal vor dem Dom vorbei. Foto: B & K

Annette Schröder (links) und Ursula Klos schlendern am Hufeisenkugel der Künstlerin Elke Becker aus Wuppertal vor dem Dom vorbei. Foto: B & K

St. Wendel. Was ist eigentlich Kunst? Schöpferisches Gestalten, Nachahmen der Wirklichkeit oder Umsetzen von Erfahrungen? Den Gefühlsausdrücken eine Form verleihen? Alles das und noch viel mehr bietet der St. Wendeler Markt "LebensArt", ein Treff mit gehobener Kunst und kreativem Handwerk, der am Freitag eröffnet wurde und bis Sonntag besucht werden kann."Malen auf edler Seide ist für mich die höchste Form des guten Gefühls", versicherte Heidegret Steffens aus Löningen. An ihrem Stand schillert es nur so von farbigen Kleidern. Entwürfe und Schnitte macht sie selbst. "Es sind Kleider zum Wohlfühlen und für besondere Anlässe." Zu einer ausgefallenen Lebensart gehören auch die Kreationen von Jutta Regitz aus Saarbrücken: Hausschuhe aus Zeitungspapier für den eigenen Gebrauch und für die Gäste. "Die Schlappen halten länger, als die Gäste bleiben", sagt die Künstlerin. Die Glaskünstlerin Karin Nenz aus Würzburg regt an ihrem Stand die Fantasie des Betrachters an. Seit 23 Jahren gibt sie dem Material tausend Gesichter, schafft Glitzerndes und Klirrendes, Kantiges und Reflektierendes. Das Glas bläst sie vor einer Lampe am Tisch.Die bunten Webkunststücke von Li Tröster aus Kasendorf in Oberfranken lassen die Marktbummler am Dom verweilen. "Jedes Stück ist ein Unikat von bleibendem Wert, jenseits aller Mode und eher für eine gewisse Lebensart geeignet", sagte die Künstlerin, die seit 30 Jahren mit Leinen und Seide arbeitet. "Besonders reizt mich das Spiel mit der Farbe: ein Orange kitzelt ein Violett, ein Pink setzt Akzente in ein grün-goldenes Meer." Alle nur möglichen Farbvarianten hat auch der Kunstmaler Valerij Govorun aus St. Wendel seinen Gemälden gegeben. Die Sommer- und Wintermotive spiegeln kleinste Details wider. Stadtansichten von St. Wendel, vom Missionshaus, von Dorf und Kirche in Baltersweiler und Oberthal sind nur einige Beispiele seines Schaffens. Valerij Govorun kam vor fünf Jahren aus Kirgisien zu uns und hat sein Maltalent an einer Kunstfakultät entfalten können. Wunderschöne Designs können am Stand mit Porzellanmalerei auf dem Schlossplatz bewundert werden. "Männer mit Niveau sitzen auf dem Klo" könnte als Kunstwerk auf dem stillen Örtchen das starke Geschlecht zum Umdenken bewegen. "Dieser hochwertige Markt ist eine weitere Chance, den Ruf St. Wendels als Marktstadt zu stärken", sagte ihr Bürgermeister Klaus Bouillon bei der Eröffnung. Und Wolfgang Zeyer, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft "In St. Wendel tut sich was", ergänzte: "Wir freuen uns über jeden Markt, weil er den Kaufleuten und Gastronomen hilft." Susanne Renk, Pressesprecherin der Saarländischen Tourismuszentrale, lobte: "Keine Stadt im Land ist so gut überregional zu vermarkten wie St. Wendel."

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