Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald Waldbesitzer investieren in die Zukunft des Saar-Waldes

Kreis St Wendel · Herbstzeit ist Pflanzzeit, so auch in vielen Mitgliedbetrieben der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald (FBG), teilt ein Sprecher der Forstbetriebsgemeinschaft mit. Gerade in dieser Jahreszeit investierten viele der Waldbesitzer in die Zukunft des Saar-Waldes

 Die Forstbetriebsgemeinschaft setzt nicht auf Kahlschlag, sondern auf die positiven Nebeneffekte von Totholz.

Die Forstbetriebsgemeinschaft setzt nicht auf Kahlschlag, sondern auf die positiven Nebeneffekte von Totholz.

Foto: Klaus Borger

Die Hitzewellen der Jahre 2019 und 2020 waren auf großen Flächen des Saar-Waldes ein deutlicher Fingerzeig. Während naturnahe Laubmischwälder, die auch naturnah behandelt wurden, überwiegend gut durch die Heißjahre gekommen seien, seien die arten- und strukturarmen Nadelbaumforste an ihre Grenzen gekommen. Insbesondere die Fichtenforsten wurden leichtes Opfer des Borkenkäfers, der vorzugsweise geschwächte Bäume befällt, heißt es vonseiten der Forstbetriebsgemeinschaft weiter. Landesweit seien deshalb zwei Strategien gewählt worden, um mit den absterbenden oder bereits abgestorbenen Nadelwäldern umzugehen.

Einmal die klassische Variante, das heißt Kahlschlag und Abräumen der Baumreste nach dem Verkauf der Baumstämme, mit all den bekannten Nachteilen für die Waldböden, die Ökologie und auch das Klima. Ganz aktuelle wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass der Kahlschlag massiv CO2 in die Atmosphäre entlässt und durch Ausschwemmungen von vorher in Bodenhumus festgelegter Stoffe, wie beispielsweise Nitrat und Schwermetalle, das Oberflächen- und Tiefenwasser belastet.

Die zweite Variante, die die FBG Saar-Hochwald zu Beginn der Heißjahre vorgeschlagen und dort, wo sie selbst mit den Arbeiten beauftragt wurde, umgesetzt hat, ist das Stehenlassen der Totbäume und das gezielte Nutzen der damit verbundenen positiven Effekte, teilt der Sprecher weiter mit. Dazu gehören unter anderem der Schutz des Mikroklimas im Wald, der Waldbodenschutz, die Vermeidung der Freisetzung von umwelt- und klimaschädlichen Stoffen und so weiter. Ganz nebenbei hat sich gezeigt, dass der neue Wald unter dem Schutz der Totbäume viel besser gedeiht als auf einer zuvor malträtierten Kahlschlagfläche.

Dort wo in Ermangelung von Samenbäumen eine zeitnahe natürliche Wiederbewaldung scheitert, werden aktuell auf großen Flächen artenreiche Pflanzung unter den Totbaum-schirmen durchgeführt. Die Entwicklung in Nationalparks und in Waldflächen der FBG, die schon vor einigen Jahren abgestorben sind, zeigen die tollen Erfolge dieses Konzepts.

Waldbesitzer die sich über das Klimawaldprogramm der FBG informieren wollen, können sich melden und an einer waldbaulichen Schulung teilnehmen, teilt der FBG-Sprecher mit.

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