Vorsicht vor den falschen Neffen und Enkeln

St. Wendel. Am vergangenen Donnerstag meldeten sich bei der Polizei fünf Bürger, bei denen Betrüger versucht haben, diese mit dem Enkeltrick hereinzulegen. Die Verfahrensweise ist dabei laut Polizei in allen Fällen gleich. Einer der Täter ruft zu Hause bei den "Opfern" an

St. Wendel. Am vergangenen Donnerstag meldeten sich bei der Polizei fünf Bürger, bei denen Betrüger versucht haben, diese mit dem Enkeltrick hereinzulegen. Die Verfahrensweise ist dabei laut Polizei in allen Fällen gleich. Einer der Täter ruft zu Hause bei den "Opfern" an. Die Zeugen schildern den Anrufer der Stimme nach als eine jüngere, männliche Person, die stets die Angerufenen mit dem Vornamen ansprach. Der Wortlaut war wie folgt: "Hallo Tante, ich bin es. Erkennst du mich! Rate mal wer da ist?" Die Stimme klang hierbei klar, wobei sich der Tonfall freudig, fast singend anhörte. Das Gespräch wurde nach Polizeiinfos in Hochdeutsch geführt. Die Stimme sagte dann: "Hier ist dein Neffe". In einem Fall hatte die Angerufene keinen Neffen, worauf sofort aufgelegt wurde. In den anderen Fällen wurde hinterfragt, ob die Angerufenen alleine zu Hause seien. Als diese die Anwesenheit von anderen Personen mitteilten, wurde auch hier aufgelegt. Die St. Wendeler Polizei warnt aus diesen aktuellen Anlässen vor diesem Enkel- oder Neffentrick. Bei den Anrufern, handelt es sich um Trickbetrüger, die sich meist gegenüber älteren und hilflosen Personen als deren nahe Verwandte ausgeben, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an deren Bargeld oder sonstige Wertgegenstände zu gelangen. Auf der Suche nach möglichen Opfern benutzen die Betrüger beispielsweise Telefonbücher und suchen nach Hinweisen auf Senioren. Anschließend geben sich die Anrufer vorzugsweise als Enkel oder auch als andere nahe Verwandte aus und bitten das potenzielle Opfer um Geld. Unter Druck willigen diese ein und treffen sich dann mit einem Komplizen, der vom vermeintlichen "Enkel" geschickt wurde, um das Geld abzuholen. Mitunter werden die Senioren auch dazu gedrängt, Geld auf ein ausländisches Konto zu überweisen. Dazu werden als Gründe für die Geldnot oft schwierige Umstände wie Unfall, überfällige Rechnungen oder Kauf eines Autos genannt. Häufig werden die Gespräche oder Telefonate mit einer profanen Frage, wie auch in unseren Fällen "Rate mal, wer gerade anruft?" eröffnet, um auf diese Weise an Namen in der Verwandtschaft des späteren Opfers zu gelangen. Mehrmalige Anrufe in kurzen Abständen nehmen dem Opfer die Möglichkeit, sich über das Geschehene Gedanken zu machen oder sich mit den eigenen Verwandten zu beraten und setzen diese besonders unter Druck.Die St. Wendeler Polizei bittet daher in solchen Fällen äußerst vorsichtig zu sein. Bei Anrufen angeblicher Verwandter in finanzieller Notlage solle man die "echten Verwandten" unter deren bekannter üblicher, nicht der vom Anrufer angegebenen, Telefonnummer zurückrufen und den Sachverhalt klären. Im Zweifelsfall sollten die Betroffenen sofort die Polizei informieren und das weitere Vorgehen absprechen. Fremden, die als "Vertrauensperson" angeblicher Verwandter kommen, solle man niemals Bargeld aushändigen. Die Polizei bittet zudem darum, auch Anzeige zu erstatten, wenn man schon auf den "Enkeltrick" hereingefallen ist. vfDie St. Wendeler Polizei ist unter Telefon (0 68 51) 89 80 oder unter der Notrufnummer 110 erreichbar.

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