Von Fisch und Frosch

Bliesen. Für strahlende Kinderaugen sorgten am Donnerstag die humoristische Art eines Puppenspielers, ein großer Fisch und ein Frosch. Das Leben des Leo Lionni und seine Bilderbücher waren die Grundlage für eine Theateraufführung, die die Kinder der Kita Bliesen zum Lachen brachte

Bliesen. Für strahlende Kinderaugen sorgten am Donnerstag die humoristische Art eines Puppenspielers, ein großer Fisch und ein Frosch. Das Leben des Leo Lionni und seine Bilderbücher waren die Grundlage für eine Theateraufführung, die die Kinder der Kita Bliesen zum Lachen brachte. Martin Fuchs heißt der Darsteller des Stücks, der mit seinem mobilen Figurentheater namens Fex den Landkreis bereist. In Bliesen stellte der Helmstädter ein Stück vor, in dem er den Autor Leo Lionni selbst spielt. Er bezieht sich dafür auf Lionnis Biografie "Zwischen Zeiten und Welten" und auf sein Kinderbuch "Fisch ist Fisch". Auf spielerische Art mimt Fuchs Lionni, zeigt den Kindern Kinderbilder des Autors oder von dem Chagall-Bild, das in dessen Zimmer hing. Es wird lebhaft berichtet, was der Maler gemacht hat, als er im Alter der Zuschauer war. So zeigt Fuchs ihnen Steine oder Muscheln und erzählt, wie Lionni sie früher gesammelt hat. Aus den Stuhlreihen hört man Rufe wie "ich auch" oder "ich sammele auch Stöcke". Im zweiten Teil baut der Darsteller mit Lionnis Habseligkeiten eine Bühne für das Stück "Fisch ist Fisch". So dreht er den Chagall um, dessen blaue Hinterseite als Wasser, in dem Fisch und Kaulquappe leben, dient. Die Geschichte erzählt von zwei Freunden, von denen einer sich so verändert, dass er nicht mehr bei dem anderen leben kann. Mit der Zeit wird die Kaulquappe zu einem Frosch und der anfangs kleine Fisch sehr viel größer. Zwar spielen sie weiterhin zusammen, aber die wachsende Kaulquappe muss immer öfter an Land. Die andere Welt erkundenAls sie zum Frosch wird und erzählt, wie es außerhalb des Wassers vor sich geht, möchte der Fisch auch diese andere Welt kennen lernen, springt heraus und vergisst dabei, dass er an Land nicht atmen kann. Sein Freund, der Frosch, rettet ihn und erzählt ihm als Trost, wie es oben zugeht. So berichtet er von Vögeln, Kühen und Menschen, die der Fisch sich aber nicht vorstellen kann. In seinen Gedanken entstehen lustige Bilder von Vögeln, die wie Fische mit Flügelflossen aussehen, Kühe als schwarz-weiße Meeresbewohner mit Schwimmbeutel statt Euter und Menschen mit Flossenbeinen und Schuppenkleid oder -Anzug."Wir hatten Glück, dass die Stadt uns das Theater kostenlos angeboten hat, so konnten auch alle Kinder die Veranstaltung besuchen", sagt Kita-Leiterin Gaby Jost nach dem Stück. Bis es die Aufführung aber überhaupt geben konnte, musste Martin Fuchs erst einmal die Rechte erhalten. Dafür telefonierte er bis nach New York und erhielt sie letztlich von Lionnis Enkelin Annie Lionni, die aufgrund dessen auch des Öfteren in der Aufführung erwähnt wird. Den Kindern hat das Stück jedenfalls besonders gut gefallen. "Mir hat am besten gefallen, wie der Fisch groß geworden ist und dass er redet, wir haben nämlich selber Fische im Aquarium und im Teich", erzählt die fünfjährige Sophia Ulbrich aus Bliesen. Ebenso gut gefiel es dem sechs Jahre alten Felix Blatt. Der junge Bliesener fand vor allem Spaß an der Sammelgeschichte von Martin Fuchs. "Ich sammele Steine, Stöcke und Edelsteine, aber wie der Frosch gehüpft ist, fand ich auch lustig."

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