Wochenkolumne Von Dauerläufern und Siegern

Gelb, rot, blau, weiß, grün, orange – diesen Sonntag wird sich wieder eine wahre Flut an Farbtupfern durch die St. Wendeler Innenstadt ergießen. Zumindest beim Start in der Bahnhofstraße. Auf den folgenden Kilometern wird sich die vielköpfige Läuferschar in ihren bunten Leibchen entzerren: Vorneweg die Sportler mit Titel-Ambitionen, dahinter diejenigen, die aus Spaß an der Sache dabei sind.

Wochenkolumne: Von Dauerläufern und Siegern
Foto: SZ/Robby Lorenz

Auch einige Ich-überwinde-endlich-meinen-Schweinehund-Läufer werden beim Globus-Marathon die Straßen St. Wendels unter ihre Laufsohlen nehmen, werden es sich selbst zeigen und allen anderen auch. Nicht jeder wird zu seiner angepeilten Zeit ins Ziel kommen, mancher auch gar nicht. Aber auch sie sind Sieger. Allein schon deshalb, weil sie die Herausforderung angenommen und Wochen oder gar Monate auf genau diesen Tag hintrainiert haben. Weil sie auch bei schlechtem Wetter oder nach einem langen Arbeitstag die Laufschuhe geschnürt und sich gequält haben. Alleine mit sich, dem Asphalt und dem Rhythmus des Atems. Doch wenn nun kurz vor dem Startschuss alles dicht bei dicht zusammengedrängt steht, wird sich zeigen: Alle sind Teil von etwas Größerem. Dass ein solches Lauf-Ereignis zustande kommen kann, dafür bedarf es jedoch nicht nur bei den Sportlern eines großen Engagements. Auch die Stadt als Veranstalter hat bei der zwölften Auflage des Langstreckenlaufs wieder alles gegeben. Wobei „die Stadt“ eine Abstraktion ist. Denn es sind die Menschen, die das von Läufern für Läufer auf die Beine gestellte Sportfest möglich machen: Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofs. Aber auch die unzähligen Helfer aus den vielen Vereinen, die sich mit Begeisterung einbringen: an den Verpflegungsstationen, auf der Strecke, im Start- und Zielbereich. Rettungs- und Hilfskräfte stehen ebenso bereit, wie Feuerwehrleute oder Polizisten – wobei zu hoffen ist, dass vor allem letztgenannte einen ruhigen Tag verbringen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass – unabhängig von einer persönlichen Bestzeit – alles glatt gelaufen ist.

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