Modellbau Von Bastlern, Batterien und Berufswünschen

Freisen/Bliesen/Wolfersweiler · Lange Nacht des Modellbaus feiert Zehnjähriges: Ausstellungen in Freisen, Bliesen und Wolfersweiler.

 Ein eigenes kleines Modellbahnhäuschen bauen: Das konnten die Jungs und Mädels beim Modellbauclub in Freisen machen. Das war nur eine der vielen Attraktionen in der Festhalle Oberkirchen.

Ein eigenes kleines Modellbahnhäuschen bauen: Das konnten die Jungs und Mädels beim Modellbauclub in Freisen machen. Das war nur eine der vielen Attraktionen in der Festhalle Oberkirchen.

Foto: Ralf Mohr/Ralf Mohr

Zum zehnten Mal wurde im Südwesten die „Lange Nacht des Modellbaus“ begangen. Im Jubiläumsjahr freute sich Gerd-Peter Werle vom Modellbauclub Freisen zusammen mit seinen Mitstreitern über eine Rekordbeteiligung von mehr als 20 Veranstaltern im  südwestdeutschen Raum: Dillingen, Fischbach-Camphausen, Kaiserslautern, Pirmasens, Schiffweiler-Stennweiler, Schönenberg-Kübelberg, Schweich-Föhren, Zweibrücken, Mannheim, Frankenthal, Karlsdorf-Neuthard, Ludwigshafen, Wiesloch und Worms.  Im Landkreis St. Wendel hatten die Modellbahnfreunde in Oberkirchen, Bliesen und Wolfersweiler Gelegenheit, die Anlagen der jeweiligen Vereine  zu bewundern. Eine solche Resonanz hätten sich die Mitglieder vom Modellbauclub Freisen wohl nicht träumen lassen, als sie vor zehn Jahren die Idee zu einer vereinsübergreifenden Abendausstellung in die Tat umsetzten.

Der Modellbauclub in Freisen war in die Festhalle nach Oberkirchen ausgewichen, weil da einfach mehr Platz ist, wie Gerd-Peter Werle  betonte. Die clubeigene H0-Modulanlage (Maßstab 1:87) wurde präsentiert. Die großen Spuren waren mit Spur 1 (1:32) und der Gartenbahn LGB (Spur 1:22,5) ebenso vertreten wie Lego- und Playmobilbahnen. Klaus Simon aus Bexbach war mit seinem Gitarrenkoffer angereist, in dem sich eine  kleine Spur-N-Anlage (1:160) verbirgt, sowie mit einem Diorama einer „Bahnhofsstrooß“ und mit einer Biller-Bahn. Die Spielbahn fasziniert durch ihre  kindgerechte Technik. In der ursprünglichen Ausführung wurden die Lokomotiven in einer eigens dafür eingerichteten Lokgarage ähnlich einem Uhrwerk aufgezogen. Später kamen auch batteriebetriebene Fahrzeuge hinzu. Aufgrund der heute etwas dickeren Batterien  weisen die Batteriekästen und infolgedessen auch oftmals die Gehäuse der Loks Risse auf. Klaus Simon ist dem begegnet, indem er die Batterien einfach anders platziert hat.

Die Freisener hatten auch eine Tombola vorbereitet, und die Kinder konnten an einem Modellbahnhäuschen-Bastelworkshop teilnehmen oder auch mal selbst Hand an den Trafo legen.

In Bliesen konnten sich die Besucher davon überzeugen, dass an der Clubanlage im Haus Gillen fleißig weitergearbeitet wird. Neue Segmente an den Kopfseiten sind in Vorbereitung und vergrößern so die Streckenführung.  Außerdem sind die Bliesener gerade dabei, einen Schattenbahnhof zu integrieren. Gut zwölf Jahre haben die Modellbahner aus Bliesen an ihrer Clubanlage gebaut und dabei rund 100 Meter Gleise verlegt. Bei der langen Nacht der Modelleisenbahn sind sie bereits von Anfang an dabei, nur im vergangenen Jahr hatten sie pausiert, weil sich der Termin mit der eigenen Modellbaubörse überschnitten hatte. Mittwochs je ab 18 Uhr und sonntags je ab 10 Uhr treffen sie sich zum Basteln, Plaudern und Fahren.

„Wir hatten schon gleich nach der Eröffnung der Ausstellung  Hochbetrieb“, erläuterte Organisationsleiter Heribert Horras. Und so drängten sich ständig zahlreiche Besucher um die detailverliebte Anlage. Darunter auch der zehnjährige Maxime aus Bliesen. Stilgerecht mit einer Eisenbahnermütze auf dem Kopf, schaute er dem Rangieren der Züge zu. „Ich möchte später mal Eisenbahner werden“, konkretisierte er bereits heute seine beruflichen Ziele. Schon auf der Modelleisenbahnbörse in Bliesen hat sich Maxime eine eigene Lok vom Taschengeld gekauft. Die läuft zwar nicht mehr, „aber vielleicht baue ich die später ja noch um“, überlegte Maxime.

In Wolfersweiler in der der Alten Schule erwarteten die Modellbahnfreunde vom Modellbahnverein-Saar Wolfersweiler die Gäste. In zwei Räumen konnten sich diese umschauen. Die alte H0-Modulanlage der Bahnstrecke von Freisen ist einem neuen Projekt gewichen, das sich den Besuchern noch im Rohbau präsentierte. Hier wird, wie auch schon wie bei der alten Anlage, viel Wert auf realistischen Fahrbetrieb gelegt. „Viele unserer Mitglieder waren schon von der ersten Stunde an mit bei der Langen Nacht der Modelleisenbahn dabei“, erläuterte der Vereinsvorsitzende Rüdiger Heß. Als Verein sind sie seit 2013 mit dabei, anfangs noch in der Halle, aber jetzt in den eigenen Clubräumen. Noch in Bau ist auch der Bahnhof Wolfersweiler in H0. Dieser wird aber erst präsentiert, wenn er fertig ist. Fred Lewberg zeigte derweil seinen Bahnhof  im Maßstab 1:87. Die meisten Gebäude der Anlage sind in  Eigenfertigung entstanden. Der gelernte Modellbauer greift aber auch schon mal auf handelsübliche Bausätze zurück, die er dann allerdings verfeinert. Jürgen Hess zeigte seine kleine amerikanische H0-Anlage, und eine Spur-Z-Anlage (1:220) der Eisenbahn nach Heimbach wurde ebenfalls ausgestellt.

 Eine fast schon unüberschaubare Fülle an Anlagen in fast allen Spurweiten boten die Modellbahner vom Modellbauclub Freisen bei ihrer Jubiläumsnacht.

Eine fast schon unüberschaubare Fülle an Anlagen in fast allen Spurweiten boten die Modellbahner vom Modellbauclub Freisen bei ihrer Jubiläumsnacht.

Foto: Ralf Mohr
 Der zehnjährige Maxime aus Bliesen hat seine berufliche Zukunft fest im Blick: Er möchte einmal Eisenbahner werden.

Der zehnjährige Maxime aus Bliesen hat seine berufliche Zukunft fest im Blick: Er möchte einmal Eisenbahner werden.

Foto: Ralf Mohr
 Fred Lewberg (rechts) hat mit seiner Bahnhofsanlage eine realistische Modellbahn geschaffen, zu sehen in Wolfersweiler.

Fred Lewberg (rechts) hat mit seiner Bahnhofsanlage eine realistische Modellbahn geschaffen, zu sehen in Wolfersweiler.

Foto: Ralf Mohr
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