Von Naturschutz bis Kunsthandwerk Viertes Nationalparkfest lockt mit wahrem Veranstaltungsreigen

Birkenfeld · Festbesucher erwartet in Birkenfeld zusätzlich eine Leistungsschau, ein Künstler- und Kunsthandwerkermarkt sowie der Start des Projekts RadLust.

 Die Tafel des Gründungssteins des Nationalparks zeigt eine stilisierte Wildkatze.

Die Tafel des Gründungssteins des Nationalparks zeigt eine stilisierte Wildkatze.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Nach Schwollen, Bostalsee und Veitsrodt ist jetzt Birkenfeld an der Reihe. Am kommenden Sonntag, 19. Mai, ist die Kreisstadt Schauplatz des vierten Nationalparkfestes. Ort des Geschehens ist das Marktgelände am Talweiher, wo Arbeiter unter der Woche bereits das große Festzelt aufgeschlagen haben. Doch nicht nur das: „Das Nationalparkfest ist dieses Mal sozusagen in einen Dreiklang eingebettet“, berichtet Hans-Joachim Billert, Vorsitzender des Freundeskreises Nationalpark Hunsrück. Gemeinsam mit der Mittelstadt organisiert der Freundeskreis das vierte Nationalparkfest. Das ist eingebunden in die 18. Birkenfelder Leistungsschau, die am 18. und 19. Mai an gleicher Stelle über die Festbühne geht. Dann beraten und informieren heimische Händler, Handwerker und Dienstleister die Gäste und präsentieren ihre Produkte und Angebote. Nummer drei im Birkenfelder Veranstaltungsreigen am kommenden Wochenende ist das Museumsfest des vom Verein für Heimatkunde betrieben Landesmuseums. Hier, in der Friedrich-August-Straße, wird Samstag und Sonntag ein Künstler- und Kunsthandwerkermarkt ausgerichtet.

Neun Künstler des Kunstvereins Obere Nahe stellen ihre Werke im Landesmuseum aus und geben Einblicke in ihre Arbeitsprozesse. Zu sehen sind Zeichnungen, Aquarelle, Malereien, Holzschnitte sowie Holz- und Tonskulpturen. Vor Ort arbeiten: Bärbel Busch, Armin Peter Faust, Gisela Gross, Anita Reichhardt, Heidi Rüter, Gerlinde Schäfer, Helmut Schmid und Rolf Seul. In der Bibliothek wartet an  beiden Tagen ein – durch Nachlässe reichhaltig antiquarisch bestückt – heimatkundlicher Büchertisch.

Um das Landesmuseum herum und am Maler-Zang-Haus bauen nach Angaben des Museums mehr als 20 Kunsthandwerker ihre Stände auf. Geboten wird Handwerkskunst aus Holz, Stein, Metall und Stoff. Am Samstag öffnet der Markt seine Pforten von 13 bis 19 Uhr und am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr. Als besondere Aktion pendelt zwischen 14 und 17 Uhr eine Pferdekutsche zwischen Museum zum Talweiherplatz – ansonsten wird ein Shuttle-Transfer angeboten – auch zum Bahnhof in Hoppstädten-Weihersbach.

Apropos Bahnhof: Die Interessengemeinschaft (IG) Nationalparkbahn hatte angekündigt, anlässlich des Nationalparkfestes am Sonntag eine Diesellokomotive der Baureihe V100 mit einer historischen Wagengarnitur zwischen Idar-Oberstein und Türkismühle pendeln zu lassen. Doch dieses Vorhaben musste ad acta gelegt werden, weil es Schwierigkeiten bei der Überführung der Lokomotive gab. „Wir konnten aber als Ersatz eine Schienenbus-Garnitur organisieren“, erklärte der IG-Vorsitzende Felix Jacob. Die Vulkan-Eifel-Bahn aus Gerolstein springt laut Jacob in die Bresche. Ganz genau konnte er gestern noch nicht sagen, wann der Zug zur ersten Fahrt starten wird. Aber avisiert ist eine Abfahrtszeit zwischen 11 und 12 Uhr in Türkismühle. Drei Mal wird der Schienenbus zwischen Idar-Oberstein und Türkismühle pendeln. Am Bahnhof in Türkismühle wird die IG einen Infostand betreiben, an dem auch Mitglieder des Fördervereins Bahn+Rad im Hochwald vertreten sein werden. „Um über die aktuellen Vorgänge und den Stand der Dinge zu informieren“, sagt Andreas Kilian, Vorsitzender des Vereins, der sich für den Erhalt der Gleise der ehemaligen Hochwaldbahn stark macht.

Sich austauschen und informieren – darum geht es auch beim Nationalparkfest. Dort bietet die Verbandsgemeinde Birkenfeld einen Fahrrad-Pumptrack an. Dabei handelt es sich um einen speziellen Parcours mit Wellen, Steilkurven und Sprungeinlagen. In diesem Zusammenhang wird am Sonntagnachmittag auch das Projekt „Rad-Lust Birkenfeld“ offiziell eingeweiht. Wanderern ist das Birkenfelder Land als Premium-Wanderregion bereits bekannt. Radlern gilt es noch als Geheimtipp. Das Projekt soll Lust machen, sich per Pedes durch Birkenfelder Land zu bewegen – über sanfte Hügel, vorbei an plätschernden Bächen, durch gemütliche Dörfer hinauf in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Übrigens ist das Rad-Lust-Tourenbuch ab sofort erhältlich. „Ein Muss für jeden Radfan“, wirbt die Verbandsgemeindeverwaltung Birkenfeld auf ihrer Homepage. In den 40 Seiten stecken jede Menge Tourentipps, Karten und Ausflugsvorschläge drin.

Das Nationalparkfest selbst beginnt am Sonntag um 10 Uhr im Festzelt am Talweiher mit einem ökumenischen Gottesdienst und der offiziellen Eröffnung. Dazu wird auch der saarländische Staatssekretär Roland Krämer erwartet. Um 11.30 Uhr präsentiert das Hemmi Donié Quartett sein Programm „Soul to Jazz“. Um 13.30 Uhr tritt der Frauenchor Cantabile unter Chorleiterin Bettina Wegmann auf. Das Repertoire des Chores reicht vom Volkslied über Klassik bis hin zu Rock, Pop und Jazz

Mit „Einfach otschig“ wird der Auftritt von Clown Otsch beworben. Ab 15 Uhr will der „Tollpatsch zum Gernhaben“ alle Festbesucher zwischen 4 und 99 Jahren in seinen Dummer-August-Bann ziehen. Ab 16.45 Uhr wird es fetzig. Dann nämlich wollen die Melodic Shakers ihre Leidenschaft für Rockmusik mit dem Publikum teilen. Im Gepäck haben die vier Musiker Songs von Ed Sheeran, John Mayer, Jimi Hendrix und Ray Charles. Vorher wird der Sänger KC Bull einige seiner Stücke zum Besten geben.

Den ganzen Sonntag über können sich Besucher über den Nationalpark, seine Entstehung und seine Ziele informieren. Darüber hinaus geben laut dem Vorsitzenden des Freundeskreises Nationalpark, Hans-Joachim Billert, zahlreiche Umweltorganisationen einen detaillierten Einblick in Natur- und Umweltschutzthemen. Zudem demonstrieren die Hochwaldkelten und die Eisenhütte Abenteuer historische Lebensart und Handwerkskunst.

Weitere Infos zu dem Großveranstaltungswochenende rund um das Nationalparkfest gibt es im Internet.

 Die Wildkatze ist das Wappentier des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.

Die Wildkatze ist das Wappentier des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.

Foto: picture alliance / dpa/Fredrik von Erichsen
 Beim Nationalparkfest in Nohfelden im Jahr 2017 zeigte Steffen Portel vom BUND Kindern einen Flusskrebs, der in unseren Gewässern inzwischen wieder öfter vorkommt. Auch am Sonntag in Birkenfeld werden verschiedene Umweltorganisationen interessante Einblicke in ihre Arbeit und Aufgabenbereiche gewähren – zum Teil unterstützt von tierischen Helfern, wie auf dem Foto.

Beim Nationalparkfest in Nohfelden im Jahr 2017 zeigte Steffen Portel vom BUND Kindern einen Flusskrebs, der in unseren Gewässern inzwischen wieder öfter vorkommt. Auch am Sonntag in Birkenfeld werden verschiedene Umweltorganisationen interessante Einblicke in ihre Arbeit und Aufgabenbereiche gewähren – zum Teil unterstützt von tierischen Helfern, wie auf dem Foto.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos
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