Verliert Schwarzerden die eigene Feuerwehr?

Schwarzerden. "Die Feuerwehr braucht ihre Hilfe!" Mit diesem dramatischen Appell ruft der Schwarzerder Ortsvorsteher Ernst Später auf, die Brandbekämpfer in seinem Dorf zu unterstützen. Neue Mitglieder müssen dringend her. Denn laut Löschbezirksführer Patrick Schultheis sei bei jetziger Personalstärke der gesetzliche Brandschutz-Auftrag nicht mehr zu halten

Schwarzerden. "Die Feuerwehr braucht ihre Hilfe!" Mit diesem dramatischen Appell ruft der Schwarzerder Ortsvorsteher Ernst Später auf, die Brandbekämpfer in seinem Dorf zu unterstützen. Neue Mitglieder müssen dringend her. Denn laut Löschbezirksführer Patrick Schultheis sei bei jetziger Personalstärke der gesetzliche Brandschutz-Auftrag nicht mehr zu halten. Mehr wollte er dazu im Vorfeld der für Sonntag geplanten Jahreshauptversammlung gegenüber der SZ nicht sagen.Freisens Bürgermeister Wolfgang Alles (CDU, Foto: dia-saar.de/SZ) ist die brenzlige Situation im Ortsteil Schwarzerden wohl bekannt. Schließlich ist er als Verwaltungschef auch automatisch Dienstherr der Feuerwehren in seiner Gemeinde. Die Personalnot der Feuerwehr ist für den 58-Jährigen Folge der immer älter werdenden Gesellschaft. "Das Problem mit dem fehlenden Nachwuchs haben ja viele Vereine: "Da schlägt der demographische Wandel gnadenlos zu." Doch bei der Feuerwehr sei dies viel gravierender: Die Einsatzkräfte trügen nämlich zur Sicherheit in den Kommunen bei. Seiner Meinung nach kämen solche oder ähnliche Probleme in den folgenden Jahren verstärkt auf viele Kommunen zu.

Zu Beginn seiner Amtszeit - Alles ist seit 1994 Rathauschef - sei er schon einmal mit solch einem Engpass konfrontiert worden. "Damals standen der Eitzweiler Feuerwehr nur noch vier Leute zur Verfügung." Mehr als ein Jahr habe die Wehr alles in Bewegung gesetzt, neue Helfer zu gewinnen. "Wir haben von Aufrufen bis hin zu Schauübungen alles versucht." Doch vergeblich: "Es hat im Endeffekt nichts gebracht."

Es blieb nichts anderes übrig, als die Löschbezirke Eitzweiler und Asweiler zusammenzulegen. Heute urteilt Alles mit einigen Jahren Abstand: "Das hat gut geklappt, weil die beiden Orte sehr nah zusammen liegen." Jetzt aber sei das anders: Die möglichen Partner Oberkirchen und Schwarzerden seien 2 Kilometer voneinander entfernt - 1,3 Kilometer mehr als Eitzweiler von Asweiler. Das spreche laut Alles gegen eine Fusion der beiden Wehren. Deshalb wolle er in den folgenden Wochen mit allen Verantwortlichen sprechen, um das zu verhindern. Er will die Schwarzerder Wehr retten. Dazu soll ein Aktionsplan her. Alles: "Wir müssen unbedingt versuchen, diese Einrichtung zu erhalten."

Gleichzeitig will der Bürgermeister beruhigen: "Der Brandschutz ist gewährleistet. Im Falle eines Brandes werden alle Nachbargemeinden alarmiert, und deren Löschzüge stehen zum Einsatz bereit." Diese haben übrigens laut St. Wendels Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer vom Alarm bis zum Einsatzbeginn vor Ort acht Minuten Zeit.

Für Wolfgang Alles spiele die Feuerwehr vor Ort noch eine weitere Rolle. Sie sei wichtiger Bestandteil des Schwarzerder Gemeindelebens. Zum Beispiel als Helfer bei Festen und als Veranstalter. "So etwas sollte man nicht so einfach aufgeben, sonst geht ein ganzes Stück Infrastruktur eines Dorfes verloren", argumentiert er.

Zur Jahreshauptversammlung trifft sich Sonntag, 9. Januar, die Schwarzerder Feuerwehr. Dann wird über ihre Rettung beraten. Beginn: 9.30 Uhr im Gerätehaus. Dazu kündigt der Schwarzerder Feuerwehrchef Patrick Schultheis in der Einladung unter Tagesordnungspunkt fünf an: "Situation des Löschbezirks - weitere Vorgehensweise". Zum Schluss des Schreibens weist er eindringlich auf die Wichtigkeit dieses Punktes hin.

"So etwas sollte man nicht so einfach aufgeben, sonst geht ein ganzes Stück Infrastruktur eines Dorfes verloren."

Bürgermeister Wolfgang Alles

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