Umweltverschmutzung Umweltalarm in St. Wendel: Proben sind jetzt ausgewertet – Lösungsmittel war giftig

Oberlinxweiler · Der Mühlengraben in Oberlinxweiler ist mit einem Gemisch aus Wasser, verdünntem Lösemittel und gelöstem Kunststoff verunreinigt worden. Die Proben sind jetzt ausgewertet. Die Polizei ermittelt wegen Gewässerverunreinigung nach Paragraph 324 Strafgesetzbuch.

 So sah am 12. Juni der Mühlengraben bei Oberlinxweiler aus, nachdem es im St. Wendeler Fresenius-Werk aufgrund eines Defekts zu einer sogenannten Fehleinleitung gekommen war.

So sah am 12. Juni der Mühlengraben bei Oberlinxweiler aus, nachdem es im St. Wendeler Fresenius-Werk aufgrund eines Defekts zu einer sogenannten Fehleinleitung gekommen war.

Foto: Monika Moritz

Zuerst die gute Nachricht: Krebserregend ist das Lösungsmittel nicht, ebenso verändert es nicht das Erbgut, schreiben die Experten des Online Portals Chemie.de. Aber Dimethylacetamid – genauer N,N-Dimethylacetamid (DMAC) – ist ein polares, organisches Lösemittel und als solches gesundheitsschädlich beim Einatmen oder bei Hautkontakt. Es reizt die Augen und wirkt sich mit größter Wahrscheinlichkeit teratogen auf das ungeborene Kind aus. Teratogen bedeutet fruchtschädigend – es kann bei Menschen (Tieren und Pflanzen) Fehlbildungen hervorrufen. Der Stoff wurde in vier der fünf Wasserproben nachgewiesen, die Feuerwehr und Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) vor fast zwei Wochen in Oberlinxweiler genommen haben. Anlass war das Auftauchen einer milchig-weißen Brühe im Bächlein Mühlengraben, weshalb Anwohnern der Jakob-Stoll-Straße Polizei und Feuerwehr eingeschaltet hatten.