Übungsplatz wird zum FreizeitparkÜbungsplatz wird zum Naturpark

Hermeskeil. Seit dem Abzug der Bundeswehr Ende 2006 liegt vor den Toren Hermeskeils ein 217 Hektar großes Gelände brach. Nun muss für dieses Gelände eine zivile Nutzung gefunden werden. Die Zukunft des unmittelbaren, circa 40 Hektar großen Kasernenbereichs ist klar: Die Investorengruppe "Dorf Hochwald" will dort eine große Hotelanlage mit 1000 Betten bauen

Hermeskeil. Seit dem Abzug der Bundeswehr Ende 2006 liegt vor den Toren Hermeskeils ein 217 Hektar großes Gelände brach. Nun muss für dieses Gelände eine zivile Nutzung gefunden werden. Die Zukunft des unmittelbaren, circa 40 Hektar großen Kasernenbereichs ist klar: Die Investorengruppe "Dorf Hochwald" will dort eine große Hotelanlage mit 1000 Betten bauen. In den früheren Technik- und Werkhallen sollen künftig auch Gewerbetreibende ihren Platz finden. Um dafür Baurecht zu bekommen, läuft derzeit ein Raumordnungsverfahren. Der Zweckverband Konversion (siehe Hintergrund) hat am vergangenen Montag zudem einen neuen Bebauungsplan aufgestellt und die Kaserne als Sondergebiet für "Tourismus, Erholung und Gewerbe" deklariert. Der Fokus lag bei den aktuellen Beratungen des Gremiums aber eindeutig auf dem früheren Übungsplatz, der mit 177 Hektar den weitaus größeren Teil des Konversionsgeländes darstellt.Verhandlung mit dem BundDie wichtigste Entscheidung wurde dabei hinter verschlossenen Türen gefällt. Der Zweckverband Konversion will auf dem Übungsplatz die Flächen kaufen, die noch im Besitz des Bundes sind. In dieses Paket gehört auch die Brücke über die B 52, auf der die sogenannte Panzerstraße verläuft. "Ich habe jetzt das Mandat, mit dem Bund in die Verhandlungen über den Kaufpreis einzusteigen." Das kündigte der Zweckverbands-Vorsitzende Michael Hülpes (CDU) an. Er gehe davon aus, dass sich diese Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bis ins Jahr 2011 hinziehen. Was der Zweckverband mit dem erworbenen Gelände anstellen will, steht schon fest. Der größte Teil soll an die "Dorf Hochwald"-Investoren verpachtet werden. Denn deren Konzept sieht neben dem Bau der Hotelanlage einen Naturerlebnispark für seine Besucher vor. Diesen sollen dort viele Outdoor-Freizeitaktivitäten angeboten werden - so zum Beispiel ein Offroad-Parcours, Bogenschießen oder auch Crossgolf. Letzteres wird nicht auf gepflegtem Grün, sondern quer durch das Gelände gespielt. Der frühere Sportplatz soll ergänzt um neue Nebenplätze für fußballspielende Gäste, wieder auf Vordermann gebracht werden. Bei diesen Plänen muss aber auch berücksichtigt werden, dass es auf dem Übungsplatz schützenswerte Biotope gibt. "Auf diese Belange des Naturschutzes werden wir achten", sagte Ingenieur Ralf Karst, der für die Investoren das Bauverfahren betreut.Regenerative Energie Richtung Reinsfeld werden jedoch Teile des Übungsplatzes nicht für den Naturerlebnispark gebraucht. Der Zweckverband einigte sich darauf, dass man sich auf diesem Gelände die Option für die Nutzung von regenerativer Energie - etwa durch den Bau von Fotovoltaikanlagen - für die Zukunft offen halten will. Dafür hatten sich vor allem Rainer Spies, Josef Barthen und Udo Moser, die jeweiligen Gemeindechefs aus Reinsfeld, Gusenburg und Hermeskeil starkgemacht. Während das aber noch Zukunftsmusik ist, hat der Zweckverband am Montag den Weg für ein Energieprojekt freigemacht, das die saarländische Firma Pema für circa eine Million Euro an anderer Stelle des Übungsplatzes umsetzen will. Pema hat dem Bund schon vor einiger Zeit das auf der Gemarkung Gusenburg liegende Gelände an der früheren Schießanlage abgekauft. Die Firma hat nun endgültig grünes Licht dafür bekommen, dass sie dort künftig Holzhackschnitzel herstellen und lagern darf.

HintergrundDer Zweckverband Konversion Hermeskeil hat im März 2006 seine Arbeit aufgenommen. Seine Neugründung war die Reaktion auf die im November 2004 vom Bundesverteidigungsministerium gefällte Entscheidung, dass die Hochwaldkaserne Ende 2006 geschlossen wird. Die Aufgabe des Zweckverbands ist es seitdem, Konzepte für die zivile Nachnutzung der Kaserne zu entwickeln und deren Vermarktung zu betreiben. Er hat außerdem die Planungshoheit über die komplette Konversionsfläche. Dem Zweckverband gehören Vertreter von Stadt und Verbandsgemeinde Hermeskeil, des Kreises Trier-Saarburg sowie der Ortsgemeinden Reinsfeld und Gusenburg an. mun

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