Überschüssige Wärme aus Biogasanlage trocknet Holz

Gronig. 70 Gäste wurden am Freitag Zeuge, als die Holztrockenkammer des Sägewerks Morgenstern aus Niederkirchen am Ortsrand von Gronig in Betrieb ging. Die warme Luft dafür bekommt die Trockenkammer von nebenan - von der Biogasanlage auf dem Bauernhof der Familie Gebel. Die Anlage existiert seit etwa zwei Jahren und hat sich laut Betreiber sehr bewährt

 Alles Natur: Holz wird in die mit der Abwärme einer Biogasanlage gespeiste Trockenkammer geschoben. Foto: atb

Alles Natur: Holz wird in die mit der Abwärme einer Biogasanlage gespeiste Trockenkammer geschoben. Foto: atb

Gronig. 70 Gäste wurden am Freitag Zeuge, als die Holztrockenkammer des Sägewerks Morgenstern aus Niederkirchen am Ortsrand von Gronig in Betrieb ging. Die warme Luft dafür bekommt die Trockenkammer von nebenan - von der Biogasanlage auf dem Bauernhof der Familie Gebel. Die Anlage existiert seit etwa zwei Jahren und hat sich laut Betreiber sehr bewährt. Um den Besuchern den Zusammenhang zwischen der Biogasanlage und der Trockenkammer deutlich zu machen, führte sie Landwirt Hans Hermann Gebel zunächst an den Fermenter, also den Bioreaktor, der regelmäßig mit Gülle und nachwachsenden Rohstoffen gefüllt wird. "Aus diesen Stoffen entsteht das Gas, das sich unter den Kuppeln der beiden Gebäude sammelt", erklärte er. Dann nahm Gebel die Gäste mit zu dem 24 Stunden laufenden Motor, der mit dem Gas angetrieben wird und der über einen Dynamo Elektrizität ins Netz speist. Die dabei entstehende Abwärme wird in die daneben liegende Holztrockenkammer geleitet. Bevor der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald den roten Knopf drückte und so die Anlage in Betrieb setzte, erzählte Lothar Morgenstern Interessantes über das Holz und den Trockenvorgang, der von einem Computer gesteuert wird. Messfühler, die an den Holzstapeln montiert sind, kontrollieren ständig das Trocknen. "Der Computer erkennt auch, wenn das Holz zu rasch trocknet, was nicht sein darf. Im Falle eines Falles lässt er Wasser darüber sprühen, damit es nicht reißt", erklärte er. Nadelholz, das als Bauholz gebraucht wird, braucht vier bis sechs Tage, bis es trocken ist, Eichenholz zwischen 700 und 800 Stunden. Mitarbeiter des Unternehmens, das jährlich 7000 Kubikmeter Nadelholz einschlägt und verkauft, schoben anschließend die beiden auf Schienen rollenden Wagen mit den Holzstapeln in die 20 Kubikmeter fassende Kammer, die danach verschlossen wurde. "Das ist ein saarländisches Vorzeigeprojekt", sagte Landrat Recktenwald über die neue Trockenkammer: "Hier wurden zwei Interessenten in der Wertschöpfungskette zusammengebracht. Beide profitieren jetzt davon." Der Vorsitzende der St. Wendeler Kulturlandschaftsinitiative, Werner Feldkamp, sprach von einer gelungenen Kooperation. Sie sei Teil des Leader-Projektes, das sich auch zum Ziel gesetzt habe, die vorhandenen Sägewerke im St. Wendeler Land zu sichern. Schließlich saßen die Besucher an frisch gezimmerten Bänken und Tischen, überspannt mit Sonnenschirmen, beim Umtrunk in der mit Birkengrün geschmückten und zu diesem Anlass eingerichteten Gartenwirtschaft, wo Kulinarisches aus der Region angeboten wurde. Der Lokalwarenmarkt und die Initiative St. Wendeler Ölsaaten informierten mit Tafeln über ihre Arbeit. gtr

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