Über die Seelsorge unter den Nazis

St. Wendel. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte der Altstadtfreunde St. Wendel hat sich jüngst mit einem wertvollen zeitgeschichtlichen Dokument, der Chronik der katholischen Vikarie St. Martin Niederlinxweiler von 1940 bis 1945, befasst

St. Wendel. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte der Altstadtfreunde St. Wendel hat sich jüngst mit einem wertvollen zeitgeschichtlichen Dokument, der Chronik der katholischen Vikarie St. Martin Niederlinxweiler von 1940 bis 1945, befasst. Während in anderen Pfarreien über diese Zeit nichts, wenig oder manches erst nach 1945 in den kirchlich angeordneten Chroniken festgehalten wurde, beschrieb Josef Paulus, geboren 1908 in Hülzweiler, verstorben 1985 in Trier, wo er lange Generalvikar war, über die 1940 von Ottweiler abgetrennte Vikarie und seine Tätigkeit 160 Seiten. Referentin Margarete Stitz hatte Textstellen ausgewählt, welche die Erschwerung der Seelsorge durch den Nationalsozialismus deutlich machten. Die Abschaffung christlicher Feiertage, das Verbot von Religionsunterricht durch Geistliche in den Schulen und berufliche Benachteiligung ehrenamtlich tätiger Gemeindemitglieder erforderten von der Kirche neue Strategien. Die Situation verschärfte sich im Zweiten Weltkrieg. Wegen Fliegergefahr waren Gottesdienstzeiten eingeschränkt. Da in Landgemeinden kein Alarm gegeben wurde, musste der Vikar mehrmals Panik in den Kirchen in Niederlinxweiler und Remmesweiler in den Griff bekommen. Detailgenau schildert er die Bombenangriffe des Frühjahres 1945. Auch beim Einzug der Amerikaner musste er vermitteln. sti

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