Polizei Trickbetrüger sind auch in der Weihnachtszeit aktiv

Merzig-Wadern · Betrüger kennen keine Weihnachtsferien. So beschäftigt sich zum Beispiel die St. Wendeler Polizei auch dieser Tage mit Straftaten im Bereich des Trickbetrugs. Die Ganoven würden häufig alte Tricks verwenden und ihnen ein neues Gewand verpassen, erklärt Pressesprecher Marco Ames. So haben alleine im Landkreis St. Wendel Unbekannte innerhalb kurzer Zeit gleich zweimal zugeschlagen.

 Unbekannte geben sich am Telefon als Polizist oder Angestellter eines Gerichts aus und versuchen ihren Opfern Geld abzuzocken. Vor dieser Masche warnt die Polizei.

Unbekannte geben sich am Telefon als Polizist oder Angestellter eines Gerichts aus und versuchen ihren Opfern Geld abzuzocken. Vor dieser Masche warnt die Polizei.

Foto: dpa-tmn/Jan-Philipp Strobel

Im ersten Fall hat ein Mann am Dienstagmorgen einen 53-Jährigen aus Namborn angerufen. Er gab sich als Herr Möller vom Mahngericht Stuttgart aus. Dann teilte der Betrüger seinem Opfer mit, dass es aufgrund eines Gewinnes aus dem Jahr 2014 einen hohen vierstelligen Geldbetrag zahlen soll. Der 53-Jähirge hätte damals, so der angebliche Mitarbeiter des Gerichtes weiter, aus dem Gewinnspiel „Eurowin“ eine sechstellige Summe erhalten. „Um die Forderung zu bekräftigen und die Seriosität des Anrufes zu steigern, wurde der Namborner aufgefordert eine bestimmte Rechtsanwaltskanzlei anzurufen“, sagt Ames.

Hierzu habe der Betrüger neben einem justiziellen Aktenzeichen auch gleich die passende Telefonnummer mitgeteilt. Sollte dieser Anruf nicht erfolgen, würde ein Gerichtsvollzieher vorbeischauen. Der Namborner ist auf diese Masche nicht hereingefallen. Er habe richtig reagiert und sofort die Polizei informiert.

Im zweiten, ebenfalls am Dienstag bekannt gewordenen Fall, sprachen die Betrüger einen 86-jährigen Mann auf dem Parkplatz eines St. Wendeler Einkaufsmarktes an. „Auswahlkriterium für die Täter war vermutlich das Alter des Opfers und sein Auto. Dieses hatte mehrere Altschäden“, berichtet der Polizeisprecher.

Die Betrüger versuchten, dem Senior zu unterstellen, einen Unfall gebaut zu haben. Die unbekannten Täter wollten ihr Opfer dazu bringen, den Schaden zu melden und so unberechtigte Versicherungsleistungen ergaunern. Der 86-Jährige ließ die Betrüger jedoch abblitzen und informierte im Nachhinein die Polizei.

„In beiden Fällen ist glücklicherweise kein Schaden entstanden“, erklärt Ames. Dennoch rät die Polizei die Bürger zur Vorsicht. Vor allem, wenn Unbekannte anrufen und sich als in Vergessenheit geratene Verwandte oder Amtspersonen ausgeben, sollte man wachsam sein. In solchen Fällen empfiehlt Marco Ames: „Beraten Sie sich mit Personen ihres Vertrauens und wenden sie sich an die Polizei.“

Weitere Informationen zu den miesen Tricks der Betrüger finden sich im Internet auf der Seite www.polizei-beratung.de. Die Polizei gibt Tipps. sich Die „Nepper, Schlepper und Bauerfänger“zu wehren.

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