Kurzporträt Erst einmal zuhören, wo der Schuh drückt
St Wendel · Enormen Respekt vor seiner neuen Aufgabe hat der frischgebackene Innen-Staatssekretär Torsten Lang.
Erste Amtshandlung nach Ernennung des frischgebackenen Staatssekretärs Torsten Lang (SPD) war am frühen Dienstagnachmittag der Besuch der Führungszentrale der Saar-Polizei in Saarbrücken – gemeinsam mit Innenminister Reinhold Jost (SPD). Nicht, um dort irgendwelche Ankündigungen zu machen. Sondern: „Zunächst einmal geht es jetzt darum, zuzuhören. Zuzuhören, was die Polizistinnen und Polizisten im Land bewegt“, berichtet Lang. Anschließend besuchte er gemeinsam mit seinem Chef die Polizeiinspektion in St. Johann, „um auch dort einfach mal mit den Leuten zu reden und zu hören, was akut anliegt und wo eventuell der Schuh drückt“. Am Abend ging es dann zum Landesfeuerwehrverband. Und auch da stand „Zuhören“ auf der Tagesordnung ganz oben, „um zu erfahren, was aus Sicht der Betroffenen die wesentlichen Themen sind“. Von einem gemächlichen Einarbeiten also keine Spur. Es ging direkt in die Vollen. „Der Aufgabenbereich des Innenministeriums ist riesig. Von der Kommunalaufsicht über Polizei, Katastrophenschutz und Bauen bis hin zum Sport. Deswegen muss ich auch sagen, dass der Respekt vor der neuen Aufgabe wirklich enorm ist“, gesteht der 48-jährige St. Wendeler.
Seit 1994 ist Lang Mitglied der Sozialdemokraten und seit 1997 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ostertal. Seit 1999 sitzt der studierte Jurist für die SPD im Kreistag, im Jahr 2004 wurde er erstmals in der St. Wendeler Stadtrat gewählt. Dort hat er die Funktion des Fraktionssprechers inne – bis dato zumindest. Ob er aufgrund seiner neuen Aufgabe als Staatssekretär weiterhin Mitglied in Stadtrat und Kreistag sein kann, ist derzeit noch offen. „Wie wir uns da dauerhaft aufstellen können und werden, entscheiden wir in Kürze“, sagt Lang, der sich im Privatleben als „glücklich liiert“ bezeichnet.
Lang, dem nach eigener Aussage kommunale Themen besonders am Herzen liegen, will als Staatssekretär genau darauf ein Hauptaugenmerk richten. Als Kämmerer in Saarbrücken habe er seinerzeit den Saarlandpakt mit verhandelt, der die Kommunen finanziell massiv entlastet hat. „Da fehlt jetzt aber der zweite Schritt.“ Damit meine er insbesondere, die strukturelle Leistungsfähigkeit der Kommunen sicherzustellen und zum Beispiel anzuschieben, dass der Bund die Kommunen bei den Sozialkosten stärker finanziell unterstützt.