Zum Läbbern nach Scheuern

Scheuern. Auf den alten Bildern erkennt man das Haus nicht wieder. Kein Wunder: Früher war das Gasthaus Peter-Caryot in Scheuern noch keine Kneipe, sondern eine Garage für Taxis und Laster. "Das erklärt auch die hohen Decken hier", sagt Inge Caryot. Die 61-Jährige führt bereits seit 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Alfons die Gaststätte

Scheuern. Auf den alten Bildern erkennt man das Haus nicht wieder. Kein Wunder: Früher war das Gasthaus Peter-Caryot in Scheuern noch keine Kneipe, sondern eine Garage für Taxis und Laster. "Das erklärt auch die hohen Decken hier", sagt Inge Caryot. Die 61-Jährige führt bereits seit 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Alfons die Gaststätte. Davor waren Inges Eltern Maria und Josef Peter 30 Jahre lang die Besitzer. Die waren es auch, die vor 50 Jahren die Garage zu einer Kneipe umbauten. Seit dem 24. Juni 1959 bereichert das Gasthaus Peter in der Rat-Tressel-Straße das Scheuerner und Bohnentaler Dorfleben. "Die Eröffnung war noch zur Frankenzeit", erinnert sich Inge Caryot. Denn erst gut zwei Wochen später, am 6. Juli 1959, wurde im Saarland die D-Mark eingeführt. Noch bekannter dürfte die Kneipe allerdings unter dem Namen "Läbber" sein. Woher der Name kommt ist ebenso schnell wie einfach erklärt: "Meine Mutter rief früher immer 'Komm, wir läbbern noch einen'", lacht Inge Caryot. Läbbern bedeutete dabei so viel wie trinken. Seither hat sich viel in der Gaststätte getan. Mit der Übernahme durch die Caryots ist zum Getränkeangebot auch eine kleine Speisekarte hinzugekommen. Berühmt ist die Küchenchefin für ihre Hähnchen und die Steaks an jedem Freitag. Die gibt's nicht nur vom Rind, sondern - auf Vorbestellung - auch vom Strauß oder Wild. Außerdem ist die Kneipe für ihre monatlichen Tanzabende bekannt. Ein Jubiläum ist natürlich auch ein guter Grund zu feiern. Die Geburtstagsparty geht am kommenden Wochenende über die Bühne. Am morgigen Samstag, 20. Juni, findet um 18 Uhr ein Fassanstich statt, ab 20 Uhr ist Tanzen angesagt. Der Sonntagmorgen beginnt um zehn Uhr mit einem Frühschoppen, ab 11.30 Uhr gibt's Mittagessen, ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen. An beiden Tagen kann man zudem eine Bilderausstellung zur Geschichte des Gasthauses bewundern. Viel länger als 50 Jahre wird das Gasthaus aber wohl nicht mehr in den Händen der Familie Peter-Caryot bleiben. Die beiden jetzigen Besitzer wollen verkaufen und suchen einen Nachfolger. "Aus Altersgründen", wie Inge Caryot betont. Denn bereut, die Kneipe übernommen zu haben, haben beide nach eigenen Worten "nie".

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