Wenn Opi es faustdick hinter den Ohren hat

Theley · Für jede Menge Lacher sorgten die Darsteller des Theatervereins 1931 Theley bei ihrer Aufführung am Samstag. Sie zeigten in der Sport- und Kulturhalle Szenen eines Seniorenheims, urkomisch und in Mundart.

 Szenen aus dem Seniorenheim sorgten bei den Besuchern für jede Menge Spaß. Foto: Jörg Stoll

Szenen aus dem Seniorenheim sorgten bei den Besuchern für jede Menge Spaß. Foto: Jörg Stoll

Foto: Jörg Stoll

Mit etwa 430 Besuchern rechnet der Theaterverein 1931 Theley für die Erstaufführung seiner diesjährigen Darbietung. So viele Stühle stehen am vergangenen Samstag in der Sport- und Kulturhalle in Theley für das Publikum bereit - und reichen nur knapp. Während Regisseurin Elisabeth Peter ihren Akteuren hinter dem großen roten Vorhang Glücksbringer verteilt, wartet davor eine volle Halle darauf, dass er endlich fällt. "Wir sind ganz stolz auf Ihren zahlreichen Besuch. So ein vollbesetzter Saal - das motiviert", freut sich Werner Wilhem bevor er die Bühne für den Schwank "Dreistes Stück im Greisenglück" von Bernd Gombold mit einem Versprechen freigibt: "Sie werden Ihren Spaß dabei haben."

In drei Akten wird das Publikum Zeuge, wie die Bewohner des Seniorenheims "Greisenglück" ihre Angehörigen sowie das Heimpersonal auf Trab halten und es trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch faustdick hinter den Ohren haben. So täuscht Opa Paul (Heinz Hellbrück) eine Alzheimererkrankung nur vor und nimmt sein Umfeld auf den Arm, indem er zum Beispiel mal als Sebastian Vettel Autogramme an die Heimleiterin verteilt oder ihr droht, in Zukunft nur noch bei Aldi einzukaufen. Im Zimmer nebenan schreckt sein Freund Fred (Benno Wittler) seinerseits auch nicht davor zurück, ein Testament zu fälschen oder seinen Schwiegersohn in spe als Arzt zu verkleiden und sich von ihm sein baldiges Ende diagnostizieren zu lassen.

Wie seit 40 Jahren Tradition wird in Mundart gespielt, nicht zuletzt, so Werner Wilhem, um "unsere alte Muttersprache zu erhalten". Und so wie der Dialekt, so gehört auch Erhard Schu seit vielen Jahren zum Theaterverein. Aus Altersgründen hat er sich jedoch vorerst von der Bühne zurückgezogen - doch dieses Jahr hat er es sich auch mit 84 Jahren nicht nehmen lassen, zum Ende des Stückes einen Überraschungsauftritt hinzulegen.

Die Leistung der Akteure honoriert das bunt gemischte Publikum mit regelmäßigen Lachern und Applaus. Und "wenn das Publikum so mitgeht, dann geht das auch gleich viel besser", sagt Darstellerin Jenny Lauer stellvertretend für das ganze Ensemble. Schon seit Mai feilt es unter der Leitung von Elisabeth Peter an dem perfekten Auftritt. Bei der Generalprobe haben dann bereits zirka 20 Besucher von der Lebenshilfe St. Wendel die Darbietung auf Herz und Nieren getestet und mit viel Zuspruch sowie der Bitte um eine wöchentliche Zugabe ihr O.K. für den großen Auftritt gegeben. Und so lief dann auch bei der Aufführung alles reibungslos. "Ich bin sehr zufrieden mit meinen Leuten", sagt Elisabeth Peter inmitten ihrer Schauspieler, die sich im Anschluss noch vom Publikum feiern lassen. Werner Wilhelm hat also sein Versprechen halten können - für das Publikum ebenso wie für die ganze Theatergruppe.

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Auf einen BlickDie Darsteller: Fred: Benno Wittler; Hermann: Peter Bretz; Berta: Jeanette Kasper; Eva: Jenny Lauer; Alex: Dennis Bard; Josef: Bernd Kirch; Sieglinde: Céline Mildau; Fatima: Britta Jung; Paul Schnitzer: Heinz Hellbrück; Irma Bücheler: Karin Schnur; Rosi: Elvira Schnur; Souffleuse: Tanja Schwarz; Regie: Elisabeth Peter; Requisite: Michaela Meyer; Frisuren: Salon Kerstin; Maske: Kosmetik Andrea; Bühnenbau: Günter Reiter und Achim Moutty; Ton/Technik: Thomas Jung und Hubertus Lermen. lur

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