Von Engelsflügeln und einer Wundertüte

St. Ingbert/Tholey. Erich Kästner, dem Autor weltbekannter Kinderbücher und gesellschaftskritischer Gedichte und Essays, ist die fünfte Auflage des Wortsegel-Schreibwettbewerbs der Gemeinde Tholey gewidmet. Die Schirmherrschaft hat Kulturminister Karl Rauber übernommen

St. Ingbert/Tholey. Erich Kästner, dem Autor weltbekannter Kinderbücher und gesellschaftskritischer Gedichte und Essays, ist die fünfte Auflage des Wortsegel-Schreibwettbewerbs der Gemeinde Tholey gewidmet. Die Schirmherrschaft hat Kulturminister Karl Rauber übernommen. "Wir wollen mit diesem Wettbewerb Schülerinnen und Schüler für den Umgang mit Gedichten und das Dichten sensibilisieren", begründet Bürgermeister Hermann Josef Schmidt das Engagement der Gemeinde. Um den Zugang zu erleichtern, habe man sich in diesem Jahr für einen - auch bei jungen Lesern - der bekanntesten deutschen Autoren entschieden. Eine Jury hat aus seinen Gedichten zehn Zitate ausgewählt, die den Nachwuchsautoren als Themen für eigene Werke dienen sollen. "Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln immer auf den ersten Mist", "Die Seelen laufen Stelzen durch die Stadt", "Frühmorgens in der Wanne geht es los. Man sitzt und wünscht sich, nie mehr aufzustehen", "Man kann sich auch an off'nen Türen den Kopf einrennen!", "Wer nicht zur Welt kommt, hat nicht viel verloren. Er sitzt im All auf einem Baum und lacht", "Denn im Herzen ist viel Platz. Und es ist wie eine Wundertüte."Satiriker und SkeptikerDiese Zitate des "wehmütigen Satirikers und augenzwinkernder Skeptikers", wie ihn Marcel Reich-Ranicki bezeichnet, sollen den Schülerinnen und Schülern Impulse geben für ihre eigenen Werke. Dies können Gedichte in freier oder gebundener Form sein, aber auch ein Bild oder eine Bildfolge mit Text. Damit haben sie die Chance, einen von zahlreichen Preisen zu gewinnen. Den Erstplatzierten der jeweiligen Altersklasse winkt ein Geldbetrag von 250 Euro, außerdem sind Sachpreise zu gewinnen. Die Klassen der Preisträger werden vom Kultusministerium mit einem Betrag für die Klassenkasse oder mit Autorenlesungen und Theaterbesuchen belohnt. Jede Schule kann pro Altersklasse maximal drei Beiträge in deutscher Sprache einreichen. Aus den eingereichten Beiträgen ermittelt eine Jury die Preisträger, die in einer Festveranstaltung bekannt gegeben werden. Außerdem werden die Gedichte der Preisträger mit weiteren Wettbewerbstexten in einer Broschüre veröffentlicht. Namensgeber für den Wettbewerb ist die Stahlplastik Wortsegel, die Professor Heinrich Popp als "Denkmal für Poesie" bei Sotzweiler errichtet hat. Schirmherr ist der Kultusminister und Chef der Staatskanzlei, Karl Rauber. Unterstützt wird der Wettbewerb von der saarländischen Landesregierung und der literarischen Gesellschaft Saar-Lor-Lux-Elsass Melusine. Kulturminister Karl Rauber begrüßt den Schreibwettbewerb und ist von der Sinnhaftigkeit überzeugt: "Die Schüler können mit viel Kreativität und beeindruckenden Ergebnissen ihr Können im Umgang mit der deutschen Sprache ausbauen und vertiefen. Ich bin mir sicher, dass der Spaß beim Spiel mit der Sprache auch nicht zu kurz kommt." Mit der Sprache spielenAuch der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt freut sich auf die Ergebnisse des Wettbewerbs. "Einen solchen Wettbewerb auf die Beine zu stellen, ist eine große Herausforderung. Aber ich hoffe natürlich, dass die gute Resonanz der Vorjahre anhält und sich weiterhin viele Schulen beteiligen und so das Wortsegel und damit auch die Schaumbergregion und Heimat unseres Ehrenbürgers Johannes Kühn als bedeutendem Lyriker noch bekannter machen." red

Auf einen BlickFür den Wortsegel-Schreibwettbewerb 2010 sollen Zitate von Erich Kästner zu Gedichten und Texten in freier oder gebundener Form anregen, aber auch einem Bild oder einer Bildfolge mit Text. An dem Schreibwettbewerb der Gemeinde Tholey können alle saarländischen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 3 teilnehmen. Wettbewerbsunterlagen und Infos bei der Gemeinde Tholey, Im Kloster 1, Tel. (06853) 50 80, E-Mail: j.burr@tholey.de. Einsendeschluss ist der 26. März 2010. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort