Verlag Edition Schaumberg Klaus Brabänder veröffentlicht Krimi „Bienenstich“

Alsweiler · Darin wird der Spürsinn vom ehemaligen Hauptkommissar Joachim Schaum geweckt, nachdem Urnen von Friedhöfen verschwinden.

 Der Autor Klaus Brabänder bei einer Lesung in St. Ingbert.

Der Autor Klaus Brabänder bei einer Lesung in St. Ingbert.

Foto: Jörg Martin

„Das ist der beste Brabänder-Krimi, den ich gelesen habe“, schwärmt Verleger Tom Störmer aus Alsweiler. In seinem Verlag Edition Schaumberg hat er das neueste Buch von Klaus Brabänder herausgegeben und musste die erste Auflage aufgrund des großen Interesses schon nachlegen.

Seit 2012 hat er den saarländischen Autor im Programm und seither alles gelesen, was aus seiner Feder stammt. Die beiden lernten sich über ein Projekt zum Aufhübschen des alten Heusweiler Wasserwerkes kennen. Der Verleger, damals als Werbefachmann unterwegs, kam mit dem Autor, damals als Bauingenieur im Einsatz, ins Gespräch. „Er erzählte mir, dass er auch schreibe und fragte mich, ob er mir mal ein Manuskript senden dürfte“, erinnert sich Tom Störmer. Und die Herausgabe des Krimis „Sumpf“ war dann der Beginn einer bis heute andauernden freundschaftlich-vertrauten Zusammenarbeit.

 So sieht Cover des Krimis „Bienenstich“ aus.

So sieht Cover des Krimis „Bienenstich“ aus.

Foto: Tom Störmer

„Bienenstich“, der neueste Krimi von Klaus Brabänder hat Verleger wie Fans kriminalistischer Geschichten mit Heimatduft begeistert. Nach einem Unwetter wird auf dem Friedhof von Spiesen-Elversberg eine Urne vermisst. Dem neuen Bürgermeister ist das peinlich, weshalb er den Vorfall vertuschen will. Auch in anderen Kommunen kommt es zu ähnlichen Vorfällen. Der ehemalige Hauptkommissar Joachim „Josch“ Schaum, inzwischen im Hafen der Ehe gelandet und seinen Lebensabend Am Köppchen in Spiesen verbringend, bekommt zufälligerweise Wind von der Sache. Kein Wunder, dass er mehr erfahren will, und so steckt er wieder einmal seine Nase in Dinge, die ihn eigentlich nichts angehen. Welche Rolle Fußball und Bienenstich dabei spielen?

Unterdessen kommt Helmut Kohler auf mysteriöse Weise zu Tode. Staatsanwältin Sommer und die ehemaligen Kollegen von Josch ermitteln in diesem Fall. Es kommt zu seltsamen Verstrickungen, einem handfesten Krach und allerlei dubiosen Wendungen.Eine Prise saarländisches Lokalkolorit, das ist ein Markenzeichen der Brabänder-Krimis. Denn diese nehmen ihren Ausgang immer rund um Brabänders Heimatgemeinde Spiesen-Elversberg. Hauptkommissar Josch wohne gewissermaßen in seinem Haus. Alles sei authentisch beschrieben. So komme in jedem Krimi eine blaue Bank vor, die vor Brabänders Haus Am Köppchen in Spiesen-Elversberg steht. „Hier treffen sich jeden Freitag am späten Nachmittag Anwohner unserer Straße auf ein Schwätzchen. Das ist wie Flurfunk. Manchmal kommen Leute vorbei, um zu schauen, ob es diese blaue Bank wirklich gibt“, verrät der Autor.

Ein weiteres Merkmal der Brabänder-Krimis sind die Personen, die alle ihre Vorbilder in der Realität haben. In jedem Krimi mischen auch der Landrat des Landkreises Neunkirchen und der Bürgermeister von Spiesen-Elversberg mit. „Das kläre ich vorher aber mit beiden ab“, berichtet Klaus Brabänder. Auch Verleger Tom Störmer fand sich schon in einem Krimi wieder: „In Gegenwind kam ich als Vorsitzender einer Geschichtswerkstatt kurz vor.“

Brabänder zeichnet von seinen Figuren ein wohl recherchiertes Psychogramm und fokussiert sich intensiv auf jeden Einzelnen. Viele Charaktere werden von ihren Vorbildern entlarvt. Dann erreichen den Autor Anfragen „Bin ich das?“. Eines ist dem Autor dabei wichtig: Die ihm bekannten Personen, die er in seine Kriminalgeschichten einbindet, sind niemals Täter oder Opfer. Die Ideen zu seinen Geschichten fliegen ihm spontan zu: „Das ist irgendein Auslöser zum Beispiel in einem Fernsehbericht. Wenn dann ein Schlüsselwort fällt, ist das wie eine Initialzündung. Dann habe ich plötzlich in zehn Minuten den Plot im Kopf.“

In „Bienenstich“ lenkt der Autor den Leser zunächst auf eine falsche Fährte. Wenn er dann im Laufe der Geschichte die Handlungsstränge spannend und facettenreich zusammenlaufen lässt, führt er den Leser auf die Spur des Täters.

Das Buch: Klaus Brabänder. Bienenstich. Taschenbuch, 304 Seiten, ISBN 978-3-941095-72-4, 12,80 Euro.

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