Trotz Schuldenbremse wird in die Zukunft investiert

Was können sich die Kommunen noch leisten? Was müssen sie sich leisten, was ist verzichtbar? Mit diesen Fragen haben sich die Kommunalpolitiker auch im St. Wendeler Land in diesem Jahr intensiv beschäftigt.

 Blick auf die Baustelle des Keltendorfes im Juni 2014. Foto: B&K

Blick auf die Baustelle des Keltendorfes im Juni 2014. Foto: B&K

Foto: B&K

Nicht nur bei den Haushaltsberatungen. Kaum eine Ratssitzung, bei der es nicht bei einem Tagesordnungspunkt ums Sparen ging. Damit der Schuldenberg nicht weiter wächst, müssen die Kommunen auf die Bremse treten, ab 2020 dürfen sie zur Finanzierung der laufenden Ausgaben keine neue Schulden mehr aufnehmen. Diese Sparpolitik verlangt den Politikern viel ab. So wundert es nicht, dass die Diskussion um die Zukunft der Kommunen, neue Verwaltungsstrukturen, eine engere Zusammenarbeit untereinander, immer mehr an Fahrt gewinnt.

Nehmen wir nur ein Beispiel, das Erlebnisbad Schaumberg. Ein Defizit von einer Million Euro kann sich die Gemeinde Tholey auf Dauer nicht leisten. Intensiv haben Rat und Verwaltung über Einsparmöglichkeiten und Einnahmeverbesserungen nachgedacht und diese beschlossen. Verschiedene Vorschläge sind schon umgesetzt. Ziel ist die Halbierung des Defizits.

Eine weitere Aufgabe, mit der Anfang des Jahres wohl niemand gerechnet hat, ist die Unterbringung und Versorgung von Kriegsflüchtlingen, vor allem aus Syrien. Hunderte sind mittlerweile im Saarland angekommen, werden auf die Kommunen auch im St. Wendeler Land verteilt. Diesen Menschen, die alles verloren haben, eine Herberge zu geben und sie zu integrieren, ist wichtig.

Eine Aufgabe, der sich die Verwaltungen, aber auch viele ehrenamtliche Helfer mit großem Engagement stellen.

Viel diskutiert haben die Räte in der Region in diesem Jahr auch über die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs. 2016 wird dieser neu geordnet. Der Vorschlag des Busunternehmens Behles, den ÖPNV im St. Wendeler Land auf eigenes Risiko, eigenwirtschaftlich, zu übernehmen, ist kontrovers diskutiert worden. Ende September hat Behles seinen Antrag zurückgezogen. Jetzt wird das Liniennetz europaweit ausgeschrieben. Die Vorbereitungen dazu laufen.

Trotz der Spardiskussion, investiert haben Private und die öffentliche Hand auch in diesem Jahr im St. Wendeler Land. Die Arbeiten für das Freibad in St. Wendel laufen, ebenso für den Neubau der Kreismusikschule. Das Keltendorf am Fuße des Hunnenringes ist fast fertig. Das Hotel auf dem Rabenkopf am Bostalsee ist im Bau. Die Sanierung der Abtei in Tholey geht weiter. Der Ausbau des Bahnhofes in Türkismühle läuft, der Bahndamm bei Urweiler ist mit großem Aufwand saniert worden. Und ins neue Rathaus gegenüber der Basilika in St. Wendel sind die ersten Mitarbeiter bereits umgezogen.

Es tut sich weiter einiges im St. Wendeler Land. Auch 2015.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort