Speed-Dating für künftige Azubis

Tholey · Mit neuem Namen und neuen Ideen startet die Gemeinde Tholey im kommenden Jahr ihre Ausbildungsmesse. In komprimierter Form, getreu dem Motto „Klasse statt Masse“, können Schüler künftig an einem Tag Kontakte zu Firmen knüpfen.

. Unter dem Titel "Top Job" hat die Gemeinde Tholey bislang - immer im Herbst - eine Ausbildungsmesse organisiert. Die Zahl der Teilnehmer lag stets bei mehr als 2000. Das konnte sich rein statistisch sehen lassen. Dennoch waren die Verantwortlichen nicht mehr zufrieden damit. Ein neues Konzept an alter Stelle musste her. "Früher hatten wir viele Schüler , die einen Ausbildungsplatz suchten und wenige offene Stellen. Heute ist es umgekehrt", sagt Bürgermeister Hermann Josef Schmidt . Mit der neuen Ausbildungsmesse reagieren die Organisatoren somit auch auf eine veränderte Situation am Arbeitsmarkt.

"Fit 4 Job" heißt die Messe, die am Donnerstag, 5. Februar, Premiere feiert. Von 8.30 bis 19 Uhr dreht sich in den Räumen der Gemeinschaftsschule/ERS Schaumberg in Theley alles rund um den Start ins Berufsleben. Statt wie früher an drei Tagen haben die Schüler jetzt nur noch einen Tag, um sich gezielt zu informieren. Es ginge nicht mehr darum, möglichst viele Schüler durchzuschleusen, wie Rudi Geßner, Geschäftsführer der Stiftung "Kind und Jugend in der Gemeinde Tholey " es ausdrückt, sondern um direkte Kontaktaufnahme zwischen potenziellen Auszubildenden und Betrieben. "Im Idealfall hat jeder Jugendliche, der zur Messe kommt, ein Vorstellungsgespräch bei einem der Betriebe".

Um diese Vision zu realisieren ist die Zusammenarbeit mit den Schulen wichtig. "Wir werden die allgemeinbildenden Schulen im Landkreis ansprechen", sagt Thomas Schmidt, Leiter der kommunalen Arbeitsförderung im Landkreis St. Wendel. Aber auch Schüler der Berufsbildungszentren und Jugendliche außerhalb des Schulsystems würden gezielt kontaktiert. "Wir suchen Betriebe, die uns sagen, welche Ausbildungsstelle sie konkret besetzen möchten", so Schmidt. Diese Angebote wiederum werden den Schülern bekannt gegeben. Diejenigen, die sich für eine Ausbildung in einem der Unternehmen interessieren, bekommen einen Gesprächstermin. "Wir bringen Betriebe, die einen Azubi suchen und Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, zusammen", sagt Schmidt. "Das ist ein bisschen so wie beim Speed-Dating." Es soll im Idealfall eine Win-Win-Situation für beide Seiten entstehen.

In der Vergangenheit waren die Vormittage der Messe gut besucht, am Nachmittag herrschte Flaute. Geßner hofft, dass die Reduzierung auf einen Tag auch zu einer Belebung des Messe-Nachmittags führt. Dieser ist auch für Eltern und Studenten gedacht. Neben den Gesprächsterminen mit Betrieben werden den Jugendlichen auch Workshops geboten. Hier geht es rund um das Thema Bewerbung. Als Nebeneffekt der Messe hofft der Leiter der kommunalen Arbeitsförderung , dass die Schüler neue Berufe entdecken und so ihr Spektrum erweitern. Denn es gebe nach wie vor geschlechtsspezifische Klassiker bei der Berufswahl wie beispielsweise Bürokauffrau bei Mädchen. Viele würden sich bei der Entscheidung ihre berufliche Zukunft betreffend an Vorbildern im Bekanntenkreis orientieren.

Die Gemeinschaftsschule in Theley bietet Platz für 40 Betriebe. "27 Rückmeldungen haben wir schon", sagt Geßner. Er hofft auf weitere Unternehmen, die sich für das neue Messe-Format interessieren. Bis zum 8. November haben diese noch die Möglichkeit, sich bei der Gemeinde anzumelden. Danach wird der Messekatalog erstellt.

Kontakt für Betriebe:

Susanne Kirsch,

Tel. (0 68 53) 50 80 oder

per Mail: s.kirsch@tholey.de

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