Gedicht Gefallene Welt

Tholey · Sehmus Aydemir von der Paul-Weber-Schule in Homburg erreichte Platz drei in der Altersgruppe 11./12./13. Klasse.

Preisträger beim Wortsegel-Schreibwettbewerb Tholey
Foto: Evelyn Schneider

Unsere Welt zerbricht in Flammen

und viele Menschen bleiben blind.

Bloß einer hält sie noch zusammen,

sein Wille bald verweht im Wind.

Die Herzen sind voll Hass gebannt, wir wissen nicht, wohin mit uns. Bilder in uns eingebrannt, denn Menschen töten ohne Grund.

Nun müssen wir die Welt verlassen, weil es sonst zu spät sein kann. Es ist nicht schwer, sich anzupassen, wir alle aus demselben Stamm.

Unsre Welt, sie war sehr schön,

auch wenn das Leben dort zu Ende geht. Die Stimmen durch die Straßen dröhnen, bis kein letzter Mensch mehr steht.

Nun sind wir alle auf der Suche, nach dem, was man Zuhause nennt. Ganz groß steht es im Buche, dass man nur vermisse, was man kennt.

Der Mensch ist fremd in seinem Heim, weil sich Blut ergoss zum Fluss. Nun wird der Mensch, um Mensch zu sein, das Land verlassen, weil er muss.

Der Mensch, er kommt von ganz weit her, weil seine Welt zugrunde geht, so fährt er ängstlich übers Meer, bis er auf festem Boden steht.

Nachts wacht er auf, dreht sich im Bett, Not und Leid er hören kann. Nie fühlt er sich so ganz komplett, Vertrautes fern ein Leben lang.

Der Mensch, er steht vor seinem Spiegel, sieht nicht mehr denselben Mann. Sein Kopf zerbricht fast wie ein Ziegel, weil er nicht mehr wenden kann.

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