Preismodell mit Freundlichkeitsbarometer

Tholey · Höflichkeit zahlt sich aus: Diesen Satz hat sicher jedes Kind schon einmal von seinen Eltern gehört. Und eigentlich ist der Satz im übertragenen Sinn gemeint. In einem Tholeyer Kebab-laden nimmt das Team diesen jetzt wörtlich - mit einem besonderen Preismodell.

 Die Brüder Bilal (links) und Tahsin Gören präsentieren einen Döner und die humorvolle Preistabelle gleich dazu. Foto: B&K

Die Brüder Bilal (links) und Tahsin Gören präsentieren einen Döner und die humorvolle Preistabelle gleich dazu. Foto: B&K

Foto: B&K

Es ist Weihnachtszeit. Die Zeit der Freundlichkeit, der Besinnlichkeit, der Nächstenliebe. So sollte es sein. Doch mal ehrlich: Oft versinken wir vor dem Heiligen Fest doch ziemlich im Stress. Und dann bleiben auch mal Freundlichkeit und Höflichkeit auf der Strecke. Dass sich gerade die aber auszahlen kann, das demonstriert das Team des Schaumberger Kebab Hauses in Tholey mit einer humorvollen Aktion.

Auf einem Schild auf der Theke des Ladens ist zu lesen: "Döner 6,50 Euro, ein Döner 6 Euro, Hallo, ein Döner 5,50 Euro, Hallo, ein Döner, bitte 5 Euro. Guten Tag, ich hätte gern ein Döner, bitte 4,50 Euro." Tahsin Gören, der Inhaber des 2002 eröffneten Döner-Ladens, erinnert sich, dass ein Kunde sich zunächst beschwert hat, dass ein Döner mit 6,50 Euro aber teuer sei. "Dann habe ich ihm gesagt, er soll weiterlesen und er hat den Spaß verstanden", so der Chef des Hauses. Die Idee zu dem Schild hatte seine Schwester, die am Wochenende aushilft. Sie wollte die Menschen an die Höflichkeit erinnern, die sie jedem Gast ganz selbstverständlich entgegenbringe. Der Grammatikfehler am Ende des Schildes sei übrigens beabsichtigt, erklärt Bilal Gören, der Bruder des Inhabers. "Wenn die Kunden den Fehler bemerken, lassen wir uns noch was einfallen. Sie zahlen nur vier Euro oder es gibt Extra-Fleisch oder ein Getränk."

Anfangs habe der Chef des Kebab-Hauses Bedenken gehabt, ob die Kunden eventuell verärgert auf das Schild reagieren könnten. "Doch die meisten bringen wir damit zum Lachen", sagt Bilal Gören. Außerdem komme man über die etwas andere Preistabelle gleich mit den Gästen ins Gespräch. Inzwischen ist das Döner-Schild ein beliebtes Fotomotiv und macht auch im Internet Furore. Denn vor knapp einer Woche ging die Preistabelle mit erzieherischem Ansatz auf der Facebook-Seite des Kebab-Hauses online. Seitdem wurde das Bild mehr als 1400 Mal geteilt. Die beiden Gören-Brüder sind überrascht über so viele Klicks. "Freundlichkeit und Höflichkeit zahlen sich aus. In Euro", schreibt ein Facebook-Nutzer, ein anderer findet "Sehr gut. Das sollte es überall geben".

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