Neuer Kanal soll Kläranlage entlasten

Überroth-Niederhofen · In die Kläranlagen fließt oft zuviel Wasser aus Quellen und Bächen. Das belastet die Anlagen. In Überroth wird dieses Fremdwasser jetzt abgeleitet. Für das Projekt gibt es einen Zuschuss vom Land.

 Sie freuen sich über das Fördergeld: Überroths Ortsvorsteher Andreas Groß (links) und Bürgermeister Hermann-Josef Schmitt. Staatssekretär Roland Krämer (Mitte) hat den Scheck dabei. Foto: Gemeinde

Sie freuen sich über das Fördergeld: Überroths Ortsvorsteher Andreas Groß (links) und Bürgermeister Hermann-Josef Schmitt. Staatssekretär Roland Krämer (Mitte) hat den Scheck dabei. Foto: Gemeinde

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Das saarländische Umweltministerium fördert über das Programm "Aktion Wasserzeichen" eine Maßnahme zur Fremdwasserentflechtung im Tholeyer Ortsteil Überroth-Niederhofen . Der Bürgermeister von Tholey, Hermann Josef Schmidt , erhielt von Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer einen Zuwendungsbescheid für rund 228 000 Euro. Die Planung sieht vor, das Wasser der Bäche Ehlenbach und Frechenbach zu sammeln und in einem neuen, 540 Meter langen Kanal dem Wurzelbach (Talbach) zuzuleiten. Durch diese Maßnahme wird die Kläranlage Büschfeld erheblich entlastet, da das Wasser aus den beiden Bächen mit dem dazugehörigen Einzugsgebiet nicht mehr zur Kläranlage fließt.

Eine effiziente Abwasserreinigung setzt voraus, dass auch die Abwassermengen auf das notwendige Maß reduziert sind. Daher sollten Wassermengen, die von ihrer Herkunft und Beschaffenheit her nicht gereinigt werden müssen, auch nicht in Abwasseranlagen eingeleitet werden. Hierzu zählen das in Kanalisationen eingeleitete, nicht behandlungsbedürftige Oberflächenwasser sowie Grundwasser aus defekten Kanälen oder Drainage-Wasser. Gerade im Saarland macht das Fremdwasser mit über 70 Prozent den weitaus größten Teil der Abwassermenge aus. Die übermäßige Fremdwasserbelastung der Kanalisationen führt zu Nachteilen im Gewässerschutz und darüber hinaus zu Problemen bei der wirtschaftlichen Betriebsführung der Abwasseranlage insgesamt. Diese wird dadurch überlastet, und eine Behandlung des Abwassers nach dem Stand der Technik kann nicht mehr gewährleistet werden.

Im Bewirtschaftungsplan gemäß Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) sind 34 kommunale Kläranlagen aufgeführt - darunter auch die Kläranlage Büschfeld -, in denen der Fremdwasseranteil zu hoch ist, und deshalb entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung des Fremdwassers gefordert werden.

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