Bei der Vernissage am Dienstag steht Helmut Stock mitten unter seinen rund 60 Gästen. Der 65-jährige Hobbyfotograf wirkt bei seiner Ausstellungspremiere ruhig und zurückhaltend. "Ich lasse lieber die Bilder für mich sprechen", sagt Stock. Die Kulturbeauftragte der Gemeinde Tholey , Jutta Backes-Burr, habe ihn zur Ausstellung gedrängt. Sicherlich gibt es Schlimmeres für einen Fotografen, dem Werben hat er jedenfalls nicht widerstehen können.

Mit den Bildern will der Pensionär aus seiner Perspektive seine Heimat, das Schaumberger Land, zeigen, und taucht den Landstrich samt Sehenswürdigkeiten in ein eigenes Licht. "Die Wandlung von Natur und Landschaft möchte ich bei besonderen Lichtstimmungen einfangen", schildert der Ex-Bankkaufmann seine Herangehensweise.

Von seinem Wohnzimmerfenster kann er auf den Schaumbergturm blicken, den er lilafarben angestrahlt auf einer Fotografie festgehalten hat. Mit seiner am Körper baumelnden Kamera, der Lumix G1, geht Stock in allen Ortsteilen auf Motivsuche. Die aufgehängten Fotos pendeln zwischen idyllischen Landschafts- und Naturaufnahmen hin und her. Blühende Krokusse hat er bei einer Aktion des Saarwald-Vereins aufgenommen.

In Theley hat es angefangen

Stock riskiert den individuellen Blick auf das Bohnentaldörfchen Scheuern; die Ablichtung der Johann-Adams-Mühle ist für den gebürtigen Theleyer ein Muss. Denn dort fing für ihn alles an. Im Alter von zwölf Jahren hat ihn der damalige Fotoclub Theley zur Fotografie inspiriert.

"Ich hatte eine Agfa Optima und bin durch den Fotoclub auf bestimmte wichtige Dinge hingewiesen worden", erinnert sich Stock. Anscheinend Unwichtiges stellt der Ex-Bankkaufmann 50 Jahre später bei seinen Aufnahmen gerne in den Vordergrund. Fette Nebelwolken behängen den Himmel, dominieren die Szenerie, die schneebedeckten Hinweisschilder am Herzweg vermitteln eisige Kälte, bei weiteren Schnappschüssen blinzelt die Sonne durch oder das Zusammentreffen von einzelnen Elementen steht im Fokus.

"Der Reiz ist, dazu die Motive zu finden, die ich vorher noch nicht gekannt habe", sagt Stock. Und dabei sei er ständig auf der Suche nach dem passenden Licht. Mittlerweile greift er zudem zum Pinsel. "Die Malerei und die Fotografie befruchten mich gleichermaßen", hat er festgestellt.

Seine auf der Informationsebene (Ebene vier) im Schaumbergturm ausgestellten Werke sind zu kaufen. Fotografien im Format 30 mal 40 Zentimeter kosten 30 Euro, DIN A 4 20 Euro. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar zu den Öffnungszeiten des Schaumbergturms zu sehen.