Mehr Ambiente für Tholey und Theley

Tholey · Was tun, damit sich Touristen und Besucher in Tholey und Theley wohlfühlen? Mit dieser Frage haben sich der Bürgermeister der Gemeinde und die beiden Ortsvorsteher beschäftigt. Ein „Atmosphären-Check“ soll Ideen liefern. Mit Homburg ist Tholey Modellkommune im Saarland.

 Mit diesem Blick auf Rathaus, Marktplatz und Abteikirche kann Tholey bei Besuchern punkten. ArchivFoto: atb

Mit diesem Blick auf Rathaus, Marktplatz und Abteikirche kann Tholey bei Besuchern punkten. ArchivFoto: atb

Foto: atb

Was entscheidet darüber, dass wir uns irgendwo wohlfühlen? Warum behalten wir den einen Ort in besserer Erinnerung als einen anderen? Das Schlüsselwort heißt Atmosphäre. Die ist nicht an einzelnen Details festzumachen, vielmehr ein Zusammenspiel mehrerer Eindrücke. Ist nicht objektiv, sondern ein Gefühl.

Auch der Tourismus möchte Stimmung und Ausstrahlung eines Ortes für sich nutzen. Daher starten die Gemeinde Tholey und die Stadt Homburg im Saarland das Modellprojekt "Atmosphären-Check". Mit Tourismusexpertin Heike Glatzel ging es für Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt sowie die Ortsvorsteher Marianne Weicherding und Friedbert Becker auf Tour durch die beiden Dörfer Tholey und Theley. Unterwegs ging es immer um die Frage: Wo stimmt die Atmosphäre, wo nicht?

"Was uns aufgefallen ist, war nichts Neues. Doch jetzt haben wir es aus neuem Blickwinkel betrachtet", sagt dazu Jutta Backes-Burr, Kulturbeauftragte der Gemeinde Tholey . Für sie ist das Spannende an diesem Projekt, dass es nicht mit viel Geld verbunden ist. Mit einigen Ideen könnte viel verändert werden.

Marianne Weicherding hält für ihren Ort Tholey fest, dass farbenfroh angestrichene Häuser, die Brunnen in der Hauptstraße, der Bereich Marktplatz oder auch die Abtei zur positiven Stimmung beitragen. Als Atmosphären-Killer hat sie schmutzige Schilder und Bushaltestellen oder von Unkraut übersäte Pflanzeninseln notiert.

Weiher aufwerten

Ihrem Ortsvorsteher Kollegen Friedbert Becker missfällt in Theley ein überwuchertes Kreuz am Friedhof oder auch die Situation am Ortseingang. Punkten hingegen könne der größte Ortsteil der Gemeinde mit dem Umfeld an der Kirche oder dem so genannten Trittstein. Das ist eine gepflasterte Freifläche mit Bänken und Pflanzen, die als Ruhe- und Treffpunkt dienen soll. Vier weitere Trittsteine sind aktuell in Planung, wie Bürgermeister Schmidt informiert. Großes Potenzial hat die Tourismusexpertin dem Theleyer Brühlweiher und dem Tholeyer Weiher attestiert. Beide Gewässer, so Schmidt, sollen wieder mit Blumen und einer Fontäne aufgehübscht werden. Nur eine Idee von vielen. "Dort, wo Geschäfte leerstehen, könnten die Schaufenster künftig mit touristischen Hinweise dekoriert werden", sagt Schmidt. Jede Aktion in Sachen Atmosphäre soll zu dem jeweiligen Ort passen. Schmidt nennt dazu ein Beispiel: "Am Schwimmbad wollen wir Kräuter anpflanzen, die für die Aufgüsse in der Sauna verwendet werden können."

Außerdem wird der Gemeinde eine Farbe zugeordnet, die immer wieder auftaucht. Die Entscheidung viel auf Rot, genauer gesagt auf Terrakottarot. Das passe zur Geschichte Tholeys, so Schmidt. Dementsprechend werden auch die neuen Mitfahrerbänke (wir berichteten) rot angestrichen.

 Man sieht, man sieht nichts: Eingangsschild von Theley

Man sieht, man sieht nichts: Eingangsschild von Theley

 Ortseingang von Theley: Viele Schilder, hässliche und unattraktive Umgebung – ein Atmosphärenkiller.

Ortseingang von Theley: Viele Schilder, hässliche und unattraktive Umgebung – ein Atmosphärenkiller.

 Brunnen am Ortseingang von Tholey. Fotos: Jutta Backes-Burr

Brunnen am Ortseingang von Tholey. Fotos: Jutta Backes-Burr

Außerdem sollen rote Blumentöpfe vor den Häusern für Farbakzente sorgen. Diese können die Bewohner entweder selbst bepflanzen oder bepflanzen lassen. Zentrale Ausgabestelle werde der Bauhof sein, kündigt Schmidt mit. "Wir als Gemeinde gehen voran, aber Vereine und Bürger sollen mitziehen."

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