Abschied Marion Bexten sagt Theley Ade

Theley · Gemeindereferentin wechselt nach fünf Jahren im Amt und sieben jahren in der Gemeinde nach Saarbrücken-Malstatt. Dank von allen Seiten.

 Ute Morbach und Karl Michael Fuck wünschen Marion Bexten (Mitte) alles Gute.

Ute Morbach und Karl Michael Fuck wünschen Marion Bexten (Mitte) alles Gute.

Foto: Marion Schmidt

Man könnte meinen, Abschied nehmen wird so langsam zur Routine für die Pfarreiengemeinde St. Peter in Theley. Nach dem Weggang von Pfarrer Ulrich Graf von Plettenberg, der 2016 das Amt des Generalvikars in Trier übernahm, und dem Abschied von Neupriester Thomas Hufschmidt Ende Juli mussten sich die Theleyer nun auch von Gemeindereferentin Marion Bexten verabschieden. Dies geschah am Sonntag in einem Abendgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Peter.

Seit 2010 gestaltete Marion Bexten zunächst als Gemeindeassistentin und dann seit 2012 als Gemeindereferentin das Leben in der Pfarreiengemeinde mit. Zur ihren Aufgabenschwerpunkten gehörten die Vorbereitung der Erstkommunion, der Familiengottesdienstkreise, der Kinderkirchen sowie die Betreuung der Sternsinger und der Messdiener in Hasborn. Auf der Ebene der Pfarreiengemeinschaft am Schaumberg und im Pfarrgemeinderat Sotzweiler koordinierte sie die Leitungsteams. Aber auch Geburtstagsbesuche und die Spende der Krankenkommunion gehörten zu den Aufgaben der Gemeindereferentin.

In den Grundschulen in Hasborn und Theley erteilte Bexten in den dritten Klassen Religionsunterricht. Nach dem Weggang von Pfarrer von Plettenberg stieg Bexten auch noch in die Öffentlichkeitsarbeit ein. Sie gab den Pfarrbrief heraus und pflegte Facebook. Mit viel Leidenschaft engagierte sich Marion Bexten seit Ende 2014 in der Flüchtlingsarbeit. Die Flüchtlingshilfe am Schaumberg baute sie gemeinsam mit 60 Ehrenamtlern auf. Ihre arabischen Sprachkenntnisse waren ihr dabei eine große Hilfe.

In Nordrhein-Westfalen am unteren Niederrhein aufgewachsen, fand die heute 44-Jährige ihre berufliche Bestimmung erst über den zweiten Bildungsweg. Eigentlich wollte sie Architektin werden. Nach dem Architekturstudium in Trier trat sie zunächst eine Verwaltungsstelle als wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Liturgischen Institut an. „Ich hatte damals schon das Gefühl, irgendetwas fehlt mir bei meiner Arbeit. Eigentlich habe ich mich schon immer zur Theologie hingezogen gefühlt“, erinnert sich Marion Bexten und stand vor der Gretchenfrage. Sie begann, sich in der katholischen Hochschulgemeinde in Trier zu engagieren und fand, was sich suchte. In Fernkursen bildete sie sich an der Würzburger Domschule weiter.

Obwohl sie sich in der Pfarreiengemeinde Theley wohl gefühlt hat und vor allem die Freiräume schätzte, mit denen sie ihre Arbeit gestalten konnte, zieht es Marion Bexten nach sieben Jahren Gemeindearbeit in Theley zu neuen Herausforderungen. „Ich durfte in Theley viel ausprobieren und bin dankbar, dass ich hier eine offene Kirchengemeinde erlebte, in der sich viele um andere Menschen kümmern, vor allem auch um diejenigen, die nicht zu unserer Kirche gehören“, resümierte Marion Bexten in ihrem Abschiedsgottesdienst. Am 1. September tritt sie ihre neue Stelle in der Pfarreiengemeinschaft Saarbrücken-Malstatt an. „Ich habe schon eine Weile mit dem Gedanken gespielt, im städtischen Umfeld zu arbeiten. Diese Stellenausschreibung hat mich sofort angesprochen“, erinnert sich Bexten. Die Saarbrücker Pfarreiengemeinde habe einen größeren diakonischen Schwerpunkt. Unter Federführung von Pfarrer Bernd Schikofsky stehe vor allem auch die Flüchtlingsarbeit im Mittelpunkt.

Dass die Theleyer ihre Gemeindereferentin nicht gerne ziehen lassen, zeigte der Abschiedsgottesdienst. Viele waren gekommen, um Lebewohl sagen. Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) bedankte sich bei Bexten für ihre engagierte und mit viel Herzblut vorangetriebenen Arbeit rund um den Schaumberg und lobte das große Einfühlungsvermögen, mit dem die Gemeindereferentin sich den heimatverbundenen Menschen am Schaumberg angenähert hatte. An der Schnittstelle zwischen Gemeinde und Kirche sei sie in der Flüchtlingshilfe den vielen Ehrenamtlichen ein starker Motor gewesen.

Ute Morbach vom Pfarrgemeinderat bedankte sich im Namen der Pfarrei bei der scheidenden Bexten: „Du hinterlässt eine große Lücke. Wir lassen dich nicht gerne gehen. Wir werden deinen Jimi-Hendrix-Wuschelkopf vermissen.“ Als Dank und zur Erinnerung überreichte sie einen Miniatur-Schaumbergturm für den neuen Schreibtisch in Saarbrücken. Auch Kooperator Karl Michael Fuck und Marion Lambert von der Flüchtlingshilfe am Schaumberg verabschiedeten sich mit anerkennenden Worten bei der Gemeindereferentin. Der Singkreis Hasborn gestaltete die Abschiedsmesse musikalisch.

Nach der Messe nutzten viele Gemeindemitglieder die Gelegenheit, Bexten persönlich zu danken und Lebewohl zu sagen. Viele trugen sich auf einem Plakat ein, das künftig seinen Platz im Saarbrücker Büro finden wird. Für Bexten ist es ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie freue sich auf die neue Herausforderung, empfinde aber auch Abschiedsschmerz und werde sich gerne an die vielen kleinen Begegnungen mit den Menschen am Schaumberg erinnern. „Ich werde aber auch meinen wunderbaren Ausblick von meinem Schreibtisch auf die Theleyer Pfarrkirche vermissen.“

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