Klassische Klänge zugunsten der Augengesundheit von Kindern

Tholey · 20 000 brachte ein Benefizkonzert unter dem Motto „Kinderaugen sollen sehen können!“ in der Benediktinerabtei St. Mauritius ein. Das Geld geht an die Kinder-Augenabteilung am Uni-Klinikum Homburg.

 Musik und Sorge um sehbehinderte Kinder verbindet: Eunwon Park singt die Arie „Largo al factotum“. Foto: Oliver Dietze

Musik und Sorge um sehbehinderte Kinder verbindet: Eunwon Park singt die Arie „Largo al factotum“. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

"Kinderaugen sollen sehen können!": Das war das Motto eines Benefizkonzerts in der Tholeyer Benediktinerabtei St. Mauritius. 20 000 Euro sind dabei zu Gunsten der Verbesserung der klinischen Betreuung schwer sehbehinderter Kinder gesammelt worden. Initiiert haben das Konzert Prof. Dr. Barbara Käsmann-Kellner, Leiterin der Kinder-Augenabteilung am Uni-Klinikum Homburg, Augenärztin Barbara John und Sopranistin Stefanie Krahnenfeld. Zwei der Damen waren nicht nur Organisatoren, sondern auch Akteure.

Barbara Käsmann-Kellner spielte Violine und stand zusammen mit Gesangs-Professorin Stefanie Krahnenfeld, deren Mannheimer Studierende sowie mit Michael Jelden auf der Bühne. Im ersten Programmteil präsentierten die Musiker unter anderem Stücke von Bach, Händel, Dvorák und Schubert. Ein Höhepunkt war Stefanie Krahnenfelds Vortrag von Solveigs Lied aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg. Begleitet wurde die Sopranistin von Frater Ambrosius an der Orgel. Nach der Pause ging es mit Stücken von Komponisten wie Rossini, Gounod und Offenbach weiter. Die Musiker und Studenten stellten an diesem Abend ihr Engagement in den Dienst der guten Sache und verzichteten auf eine Gage.

Über die Organisation des Benefizkonzertes haben Menschen zusammengefunden, die die Liebe zur Musik und die Beschäftigung mit der Not sehbehinderter Kinder eint. Auf Grund der Sehbehinderung des Sohnes konsultierte Sopranistin Stefanie Krahnenfeld vor Jahren die Homburger Augenärztin Käsmann-Kellner und lernte während der Behandlung auch Barbara John kennen. Die St. Wendeler Augenoptikerin engagiert sich schon lange in Zusammenarbeit mit der Leiterin der Kinder-Augenabteilung am Uni-Klinikum Homburg für sehbehinderte und mehrfach-behinderte sehgeschädigte Kinder.

Barbara John erinnert sich: "Da entwickelte sich schnell eine Freundschaft zwischen Stefanie Krahnenfeld und mir. Die Chemie stimmte einfach." Auch aus dem Arzt-Patienten-Verhältnis zwischen der Soprainistin und der Homburger Medizinerin entwickelte sich im Laufe der Jahre nicht zuletzt über die gemeinsame Liebe zur Musik eine freundschaftliche Bande.

Während der Klinikbesuche lernte die Sopranistin viele sehbehinderte Kinder und deren Nöte kennen. "Viele Kinder haben eben nicht nur Probleme mit den Augen, sondern auch psychische Sorgen", berichtet sie. Die Musik habe für diese Kinder eine große Bedeutung. Krahnenfeld: "Ich habe schon oft mit den Kindern und für sie gesungen. Die Kinder nehmen die Kraft der Musik in sich auf." Die Homburger Kinderaugenklinik ist die einzige Einrichtung in Deutschland, die mehrfach sehbehinderte Kinder, darunter auch Kinder mit schweren anderen Behinderungen behandelt. Doch herrscht hier Platzmangel.

Barbara John: "Um einen Umzug in eine obere, größere Etage anzuschieben, sind etwa 100 000 Euro nötig." Dank der gesammelten Spenden in Höhe von etwa 20 000 Euro hoffen die Organisatoren, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen.

Damit die Spendensumme komplett in das Projekt fließen kann, haben Barbara John, Prof. Barbara Käsmann-Kellner und Stefanie Krahnenfeld alle angefallenen Organisationskosten unter anderem für Anreise und Übernachtung der Künstler sowie für die Anmietung des Konzertflügels aus eigener Tasche gestemmt. Auch Abt Mauritius Choriol hat die Damen in ihrem Engagement unterstützt und stellte nicht nur die Abtei für das Benefizkonzert zur Verfügung, sondern auch angrenzende Räume für den Empfang nach der Veranstaltung.

Spendenkonto der Aktion "Kinderaugen sollen sehen können": IBAN DE53 594 500 101 030 257 321, (BIC SALADE51HOM), Verwendungszweck: Kinderaugen.

augenkinder.de

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