Kita-Plätze kosten mehr Geld

Tholey · Ab dem 1. Oktober müssen die Eltern für die Betreuung ihrer Kinder in den Tholeyer Gemeinde-Kindergärten mehr bezahlen. Mit den Stimmen der CDU gegen das Votum von SPD und Linkem hat der Gemeinderat dies beschlossen.

378 Kita-Plätze gibt es in den Kindergärten der Gemeinde Tholey . Hinzu kommen 95 Krippenplätze für Mädchen und Jungen bis zu drei Jahren. 83 Erzieherinnen und Pflegerinnen kümmern sich um die Kleinen. 2,9 Millionen Euro wendet die Gemeinde in jedem Jahr für die Kindergärten auf, der größte Teil sind Personalkosten. Diese Zahlen nannte Bürgermeister Hermann-Josef Schmidt in der Sitzung des Gemeinderates Tholey (wie kurz berichtet).

Die Eltern tragen mit Beiträgen zur Finanzierung der Kosten bei. Diese Elternbeiträge sollen bis zu 25 Prozent der Personalkosten betragen, schreibt es der Gesetzgeber vor. Tholey liegt deutlich darunter. "Die Unterdeckung betrug 100 000 Euro im vergangenen Jahr", sagte Schmidt. Deshalb sprach er sich für eine Beitragserhöhung aus. Die bringt rund 50 000 Euro . Die Gemeinde müsse dann immer noch 50 000 Euro drauflegen, so der Bürgermeister.

SPD-Antrag abgelehnt

Die Elternbeiträge steigen je nach Angebot zwischen 5,3 Prozent und 8,7 Prozent, in absoluten Zahlen zwischen fünf Euro und 26 Euro pro Monat. So kostet der Platz im Regelkindergarten 99 Euro statt bisher 94 Euro , der Ganztagskindergarten 231 Euro statt 219 Euro . Für den Krippenplatz bei fünftägiger Nutzung müssen die Eltern ab 1. Oktober 325 Euro aufbringen, bisher waren es 299 Euro .

Ein weiterer Kostenfaktor sind die besonders flexiblen Angebote im Krippenbereich. Bisher hat die Gemeinde den Eltern der Krippenkinder ermöglicht, die Krippe nicht nur an fünf Tagen, sondern auch an vier, drei und zwei zu nutzen. Je weniger Tage desto geringer waren die Beiträge. Für die Gemeinde hat dieses familienfreundliche Angebot, das kaum eine andere Kommune anbietet, aber einen großen finanziellen Nachteil. "Die Plätze müssen zu 100 Prozent personalisiert werden", so Schmidt. Das heißt, es müssen so viele Erzieherinnen beschäftigt werden, als wenn alle Kinder alle Tage da wären. Der Elternanteil beträgt aber nur 40 Prozent des Beitrages bei fünftägiger Nutzung.

Deshalb bietet die Kommune ab dem Kindergartenjahr 2014/2015 nur noch die Drei-Tages- und Fünf-Tages-Belegung an. Das Zwei-Tage-Angebot nutzen zurzeit 28 Prozent der Eltern , das Vier-Tage-Angebot nur 4,3 Prozent.

Die SPD-Fraktion sprach sich für die Beibehaltung der Zwei-Tage-Belegung aus. "Da diese von fast einem Drittel genutzt wird, sehen wir hier einen erheblichen Bedarf", sagte für seine Fraktion Andreas Türk. "Müssten die Eltern auf die Drei-Tage-Regelung ausweichen, würde dies eine Gebührenerhöhung von über 60 Prozent bedeuten." Die SPD schlug stattdessen eine Erhöhung des Beitrages für zwei Tage um weitere zehn Euro vor.

Damit aber würde das Defizit der Gemeinde höher ausfallen als beim Vorschlag der Verwaltung. "Was machen wir mit der Unterdeckung?", fragte für die CDU Thomas Naumann in Richtung SPD . Die CDU-Mehrheit lehnte deshalb den SPD-Antrag ab. Der Verwaltungsvorschlag hingegen fand mit den Stimmen der CDU gegen das Votum der SPD und des Linken eine Mehrheit.

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